Impressum
Zur Auswahl stehen über 3000 dreistellige Domains mit zwei Buchstaben und einer Ziffer = jede nur 1190 Euro.

















































gif


Web-Gesetze = Gesetze mit eigener Domain.
Gehaltsrechner für den öffentlichen Dienst

Bundesmeldegesetz  (BMG)

vom 3. Mai 2013 (BGBl. I S 1084)
Dieses Gesetz tritt am 1. Mai 2015 in Kraft; gleichzeitig tritt das Melderechtsrahmengesetz außer Kraft.

1.  Allgemeine Bestimmungen 5. Datenübermittlungen
  § 1 Meldebehörden 5.1 Datenübermittlungen an öffentliche Stellen
  § 2 Aufgaben und Befugnisse der Meldebehörden   § 33 Datenübermittlungen zwischen Meldebehörden
§ 3 Speicherung von Daten   § 34 Datenübermittlungen an andere öffentliche Stellen
  § 4 OrdnungemerkmaleZweckbindung der Daten   § 35 Datenübermittlungen an ausländische Stellen
  § 5 Zweckbindung   § 36 Regelmäßige Datenübermittlungen
  § 6 Richtigkeit und Vollständigkeit des Melderegisters   § 37 Datenweitergabe
  § 7 Meldegeheimnis   § 38 Automatissierter Abruf
2.  Schutzrechte   § 39 Verfahren des automatisierten Abrufs
  § 8 Schutzwürdige Interessen der Betroffenen   § 40 Protokollpflicht des autommatisierten Abrufs
  § 9 Rechte des Betroffenen   § 41 Zweckbindung übermittelter Daten und Hinweise
  § 10 Auskunft an die betroffene Person   § 42 an öffentl.-rechtliche Religionsgesellschaften
  § 11 Auskunftsbeschränkungen   § 43 an Suchdienste
  § 12 Berichtigung und Ergänzung von Daten 5.2 Melderegisterauskunft
  § 13 Aufbewahrung von Daten   § 44 Einfache Melderegisterauskunft
  § 14 Löschung von Daten   § 45 Erweiterte Melderegisterauskunft
  § 15 Aufbewahrung und Löschung von Hinweisen   § 46 Gruppenauskunft
  § 16 Anbieten von Daten an Archive   § 47 Zweckbindung der Melderegisterauskunft
3.  Allgemeine Meldepflichten   § 48 Melderegisterauskunft an öffent.-rechtl. Rundfunktanstalten
  § 17 Anmeldung, Abmelddung   § 49 Automatisierte Melderegisterauskunft
  § 18 Meldebescheinigung   § 50 Melderegisterauskünfte in besonderen Fällen
  § 19 Mitwirkung des Wohnungsgebers   § 51 Auskunftssperren
  § 20 Begriff der Wohnung   § 52 Bedingter Sperrvermerk
  § 21 Mehrere Wohnungen 5.3 Zeugenschutz
  § 22 Bestimmung der Hauptwohnung   § 53 Zeugenschutz
  § 23 Erfüllung der allgemeinen Meldepflicht 6. Ordnungswidrigkeiten
  § 24 Datenerhebung, Meldebestätigung   § 54 Bußgeldvorschriften
  § 25 Mirwirkungspflichten der meldepfl..Person 7. Sonstige Vorschriften, Schlussvorschriften
  § 26 Befreiung von der Meldepflicht   § 55 Regelungsbefugnisse der Länder
  § 27 Ausnahmen von der Meldepflicht   § 56 Verordnungsermächtigungen
4. Besondere Meldepflichten   § 57 Verwaltungsvorschriften
  § 28 Binnenschiffer und Seeleute   § 58 Bericht und Evaluierung
  § 29 Beherbergungsstätten    
  § 30 Meldescheine für Beherbergungsstätten    
  § 31 Nutzungsbeschränkungen    
  § 32 Krankenhäuser, Heime u.ä.    

 


Bundesmeldegesetz


Abschnitt 1
Allgemeine Bestimmungen


BMG § 1 Meldebehörden

Meldebehörden sind die durch Landesrecht dazu bestimmten Behörden.



Bundesmeldegesetz

BMG § 2 Aufgaben und Befugnisse der Meldebehörden

(1) Die Meldebehörden haben die in ihrem Zuständigkeitsbereich wohnhaften Personen (Einwohner) zu registrieren,
um deren Identität und deren Wohnungen feststellen und nachweisen zu können.

(2) Die Meldebehörden führen zur Erfüllung ihrer Aufgaben Melderegister.
Diese enthalten Daten, die bei der betroffenen Person erhoben,
von öffentlichen Stellen übermittelt oder sonst amtlich bekannt werden.

(3) Die Meldebehörden erteilen Melderegisterauskünfte,
wirken nach Maßgabe dieses Gesetzes oder sonstiger Rechtsvorschriften
bei der Durchführung von Aufgaben anderer öffentlicher Stellen mit und übermitteln Daten.

(4) Die Meldebehörden dürfen personenbezogene Daten, die im Melderegister gespeichert werden,
nur nach Maßgabe dieses Gesetzes oder sonstiger Rechtsvorschriften erheben, verarbeiten oder nutzen.
Daten nicht meldepflichtiger Personen dürfen nur erhoben, verarbeitet und genutzt werden,
wenn eine Einwilligung vorliegt, die den Vorschriften des Datenschutzgesetzes des jeweiligen Landes entspricht.


Bundesmeldegesetz

BMG § 3 Speicherung von Daten

(1) Zur Erfüllung ihrer Aufgaben nach § 2 Absatz 1 und 3 speichern die Meldebehörden folgende Daten
sowie die zum Nachweis ihrer Richtigkeit erforderlichen Hinweise im Melderegister:

1. Familienname,
2. frühere Namen,
3. Vornamen unter Kennzeichnung des gebräuchlichen Vornamens,
4. Doktorgrad,
5. Ordensname, Künstlername,
6. Geburtsdatum und Geburtsort sowie bei Geburt im Ausland auch den Staat,
7. Geschlecht,
8. keine Eintragung,
9. zum gesetzlichen Vertreter
    a) Familienname,
    b) Vornamen,
    c) Doktorgrad,
    d) Anschrift,
    e) Geburtsdatum,
    f) Geschlecht,
    g) Sterbedatum sowie
    h) Auskunftssperren nach § 51,
10. derzeitige Staatsangehörigkeiten,
11. rechtliche Zugehörigkeit zu einer öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft,
12. derzeitige Anschriften, frühere Anschriften im Zuständigkeitsbereich der Meldebehörde
      sowie Anschrift der letzten alleinigen Wohnung oder Hauptwohnung und
      der letzten Nebenwohnungen außerhalb des Zuständigkeitsbereichs der Meldebehörde,
      gekennzeichnet nach Haupt- und Nebenwohnung,
      bei Zuzug aus dem Ausland auch den Staat und die letzte Anschrift im Inland,
      bei Wegzug in das Ausland auch die Zuzugsanschrift im Ausland und den Staat,
13. Einzugsdatum,
     Auszugsdatum,
     Datum des letzten Wegzugs aus einer Wohnung im Inland sowie
     Datum des letzten Zuzugs aus dem Ausland,
14. Familienstand,
     bei Verheirateten oder Personen, die eine Lebenspartnerschaft führen,
     zusätzlich Datum und Ort der Eheschließung oder der Begründung der Lebenspartnerschaft
     sowie bei Eheschließung oder Begründung der Lebenspartnerschaft im Ausland auch den Staat,
15. zum Ehegatten oder Lebenspartner
     a) Familienname,
     b) Vornamen,
     c) Geburtsname,
     d) Doktorgrad,
     e) Geburtsdatum,
     f) Geschlecht,
     g) derzeitige Anschriften im Zuständigkeitsbereich der Meldebehörde
         sowie Anschrift der letzten alleinigen Wohnung oder Hauptwohnung
         außerhalb des Zuständigkeitsbereichs der Meldebehörde,
     h) Sterbedatum sowie
     i) Auskunftssperren nach § 51,
16. zu minderjährigen Kindern
     a) Familienname,
     b) Vornamen,
     c) Geburtsdatum,
     d) Geschlecht,
     e) Anschrift im Inland,
     f) Sterbedatum,
     g) Auskunftssperren nach § 51,
17. Ausstellungsbehörde, Ausstellungsdatum, letzter Tag der Gültigkeitsdauer
     und Seriennummer des Personalausweises,
     des anerkannten und gültigen Passes oder Passersatzpapiers sowie
     Sperrkennwort und Sperrsumme des Personalausweises,
18. Auskunfts- und Übermittlungssperren,
19. Sterbedatum und Sterbeort sowie bei Versterben im Ausland auch den Staat.

(2) Über die in Absatz 1 genannten Daten hinaus speichern die Meldebehörden folgende Daten
sowie die zum Nachweis ihrer Richtigkeit erforderlichen Hinweise im Melderegister:

1. für die Vorbereitung und Durchführung von Wahlen und Abstimmungen auf staatlicher und kommunaler Ebene
    die Tatsache, dass die betroffene Person
    a) von der Wahlberechtigung oder der Wählbarkeit ausgeschlossen ist,
    b) als Unionsbürger (§ 6 Absatz 3 Satz 1 des Europawahlgesetzes) bei der Wahl des Europäischen Parlaments
        von Amts wegen in ein Wählerverzeichnis im Inland einzutragen ist;
        ebenfalls zu speichern ist die Gebietskörperschaft oder der Wahlkreis im Herkunftsmitgliedstaat,
        wo die betroffene Person zuletzt in ein Wählerverzeichnis eingetragen war,
    c) als im Ausland lebender Deutscher einen Hinweis auf Wahlen zum Deutschen Bundestag
        sowie auf Wahlen der Abgeordneten des Europäischen Parlaments aus der Bundesrepublik Deutschland erhält;
        ebenfalls ist nach Mitteilung der betroffenen Person ihre derzeitige Anschrift im Ausland zu speichern,


2. für das Verfahren zur Bildung und Anwendung der elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale

   
nach § 39e Absatz 2 Satz 2 und 3 des Einkommensteuergesetzes
    a) die Zugehörigkeit zu einer steuererhebenden Religionsgesellschaft sowie das Datum des Eintritts und Austritts,
    b) den Familienstand,
    c) das Datum der Begründung oder Auflösung der Ehe sowie
    d) die Identifikationsnummern oder die Vorläufigen Bearbeitungsmerkmale
        aa) des Ehegatten,
        bb) der minderjährigen Kinder, die ihre alleinige Wohnung oder ihre Hauptwohnung
              im Zuständigkeitsbereich derselben Meldebehörde haben,


3. für Zwecke nach § 139b Absatz 2 der Abgabenordnung
    die Identifikationsnummer nach § 139b der Abgabenordnung

   
und bis zu deren Speicherung im Melderegister das
   
Vorläufige Bearbeitungsmerkmal nach § 139b Absatz 6 Satz 2 der Abgabenordnung,

4. für die Ausstellung von Pässen und Personalausweisen
    die Tatsache, dass Passversagungsgründe vorliegen, ein Pass versagt oder entzogen

   
oder eine Anordnung nach § 6 Absatz 7 des Personalausweisgesetzes getroffen worden ist,

5. für staatsangehörigkeitsrechtliche Verfahren
    die Tatsache, dass nach § 29 des Staatsangehörigkeitsgesetzes

   
ein Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit eintreten kann,

6. für Zwecke der Suchdienste
    die Anschrift vom 1. September 1939 derjenigen Einwohner,

   
die aus den in § 1 Absatz 2 Nummer 3 des Bundesvertriebenengesetzes bezeichneten Gebieten stammen,

7. für waffenrechtliche Verfahren
    die Tatsache, dass eine waffenrechtliche Erlaubnis erteilt worden ist, sowie die Behörde,

   
die diese Tatsache mitteilt, mit Angabe des Datums, an dem die waffenrechtliche Erlaubnis erstmals erteilt worden ist,

8. für sprengstoffrechtliche Verfahren
    die Tatsache, dass eine sprengstoffrechtliche Erlaubnis oder ein Befähigungsschein

   
nach § 20 des Sprengstoffgesetzes erteilt worden ist, sowie die Behörde, die diese Tatsache mitteilt,
   
mit Angabe des Datums der erstmaligen Erteilung,

9. zur Beantwortung von Aufenthaltsanfragen anderer Behörden und sonstiger öffentlicher Stellen,

   
wenn der Einwohner die Wohnung aufgegeben hat und der Meldebehörde eine neue Wohnung nicht bekannt ist,
    das Ersuchen um Datenübermittlung mit dem Datum der Anfrage und der Angabe der anfragenden Stelle

   
für die Dauer von bis zu zwei Jahren,

10. für die Prüfung, ob die von der meldepflichtigen Person gemachten Angaben richtig sind,

    
und zur Gewährleistung der Auskunftsrechte in § 19 Absatz 1 Satz 3 und § 50 Absatz 4
     den Namen und die Anschrift des Eigentümers der Wohnung und,

   
 wenn dieser nicht selbst Wohnungsgeber ist, auch den Namen und die Anschrift des Wohnungsgebers,

11. im Spannungs- oder Verteidigungsfall für die Wehrerfassung
     die Tatsache, dass ein Einwohner bereits vor der Erfassung seines Jahrganges erfasst worden ist.


Bundesmeldegesetz

BMG § 4 Ordnungsmerkmale

(1) Die Meldebehörden dürfen ihre Register mit Hilfe von Ordnungsmerkmalen führen.
Die Ordnungsmerkmale können aus den in § 3 Absatz 1 Nummer 6 und 7 genannten Daten gebildet werden.
Durch geeignete technische Maßnahmen sind die Ordnungsmerkmale vor Verwechslungen zu schützen.

(2) Soweit von den Meldebehörden bereits Ordnungsmerkmale verarbeitet und genutzt werden,
die andere als die in § 3 Absatz 1 Nummer 6 und 7 genannten Daten enthalten,
dürfen diese noch für eine Übergangsfrist von sechs Jahren nach Inkrafttreten dieses Gesetzes verarbeitet und genutzt werden.

(3) Ordnungsmerkmale dürfen im Rahmen von Datenübermittlungen an öffentliche Stellen
und öffentlich-rechtliche Religionsgesellschaften übermittelt werden.
Der Empfänger der Daten darf die Ordnungsmerkmale nur im Verkehr mit der jeweiligen Meldebehörde verwenden,
eine Weiterübermittlung ist unzulässig.
Soweit Ordnungsmerkmale personenbezogene Daten enthalten, dürfen sie nur übermittelt werden,
wenn dem Empfänger auch die im Ordnungsmerkmal enthaltenen personenbezogenen Daten übermittelt werden dürfen.

(4) Absatz 3 Satz 2 und 3 gilt entsprechend für die Weitergabe von Ordnungsmerkmalen innerhalb der Verwaltungseinheit,

der die Meldebehörde angehört.


Bundesmeldegesetz

BMG § 5 Zweckbindung der Daten

(1) Die Meldebehörden dürfen die in § 3 Absatz 2 bezeichneten Daten nur für die dort genannten Zwecke verarbeiten oder nutzen.
Sie haben durch technische und organisatorische Maßnahmen sicherzustellen,
dass diese Daten nur nach Maßgabe des Satzes 1 verarbeitet oder genutzt werden.

(2) Die in § 3 Absatz 2 bezeichneten Daten dürfen nur insoweit zusammen mit den in § 3 Absatz 1 bezeichneten Daten verarbeitet
oder genutzt werden, als dies zur Erfüllung der jeweiligen Aufgabe erforderlich ist.
§ 34 Absatz 3 und 4 bleibt unberührt mit der Maßgabe, dass

1. die in § 3 Absatz 2 Nummer 1 genannten Daten nur an die Stellen übermittelt werden dürfen,

   
die für die Vorbereitung und Durchführung der dort genannten Wahlen und Abstimmungen zuständig sind, und

2. die in § 3 Absatz 2 Nummer 2 und 3 genannten Daten nur an das Bundeszentralamt für Steuern übermittelt werden dürfen.

Die in Satz 2 Nummer 1 und 2 genannten Daten dürfen nach § 33 auch an die Meldebehörden übermittelt werden.


Bundesmeldegesetz

BMG § 6 Richtigkeit und Vollständigkeit des Melderegisters

(1) Ist das Melderegister unrichtig oder unvollständig,
hat es die Meldebehörde von Amts wegen zu berichtigen oder zu ergänzen (Fortschreibung).
Über die Fortschreibung sind unverzüglich diejenigen öffentlichen Stellen zu unterrichten,
denen im Rahmen regelmäßiger Datenübermittlungen die unrichtigen oder unvollständigen Daten übermittelt worden sind.

(2) Soweit die in Absatz 1 Satz 2 genannten öffentlichen Stellen nicht Aufgaben der amtlichen Statistik wahrnehmen
oder öffentlich-rechtliche Religionsgesellschaften sind, haben sie die Meldebehörden unverzüglich zu unterrichten,
wenn ihnen konkrete Anhaltspunkte für die Unrichtigkeit oder Unvollständigkeit der übermittelten Daten vorliegen.
Öffentliche Stellen, denen auf ihr Ersuchen hin Meldedaten übermittelt worden sind, haben die Meldebehörden zu unterrichten,
wenn ihnen solche Anhaltspunkte vorliegen.
Gesetzliche Geheimhaltungspflichten, insbesondere das Steuergeheimnis nach § 30 der Abgabenordnung,
sowie Berufsoder besondere Amtsgeheimnisse stehen der Unterrichtung nicht entgegen,
soweit sie sich auf die Angabe beschränkt, dass konkrete Anhaltspunkte für die Unrichtigkeit oder Unvollständigkeit
übermittelter Daten vorliegen.

(3) Liegen der Meldebehörde bezüglich einer einzelnen namentlich bezeichneten Person
oder bei einer Vielzahl namentlich bezeichneter Personen konkrete Anhaltspunkte
für die Unrichtigkeit oder Unvollständigkeit des Melderegisters vor, hat sie den Sachverhalt von Amts wegen zu ermitteln.

(4) Bei der Weitergabe von Daten und Hinweisen nach § 37 sind Absatz 1 Satz 2 und Absatz 2 entsprechend anzuwenden.


Bundesmeldegesetz

BMG § 7 Meldegeheimnis

(1) Personen, die bei Meldebehörden oder anderen Stellen, die im Auftrag der Meldebehörden handeln,
beschäftigt sind, ist es verboten, personenbezogene Daten unbefugt zu erheben, zu verarbeiten oder zu nutzen.

(2) Die in Absatz 1 genannten Personen sind bei Aufnahme ihrer Tätigkeit von ihrem Arbeitgeber
über ihre Pflichten nach Absatz 1 zu belehren und schriftlich auf die Einhaltung des Meldegeheimnisses zu verpflichten.
Ihre Pflichten bestehen auch nach Beendigung ihrer Tätigkeit fort.


Bundesmeldegesetz

Abschnitt 2
Schutzrechte

BMG § 8 Schutzwürdige Interessen der betroffenen Person

Schutzwürdige Interessen der betroffenen Person dürfen durch die Erhebung,
Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten nicht beeinträchtigt werden.
Schutzwürdige Interessen werden insbesondere beeinträchtigt,
wenn die Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung, gemessen an ihrer Eignung und ihrer Erforderlichkeit
zu dem vorgesehenen Zweck, die betroffene Person unverhältnismäßig belastet.
Die Prüfung, ob schutzwürdige Interessen der betroffenen Person beeinträchtigt werden,
entfällt, falls die Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung durch Rechtsvorschrift vorgeschrieben ist.


Bundesmeldegesetz

BMG § 9 Rechte der betroffenen Person

Die betroffene Person hat gegenüber der Meldebehörde nach Maßgabe dieses Gesetzes ein Recht auf unentgeltliche

1. Auskunft nach § 10,
2. Berichtigung und Ergänzung nach § 12,
3. Löschung nach den §§ 14 und 15,
4. Unterrichtung nach § 45 Absatz 2,
5. Einrichtung von Übermittlungssperren nach

   
§ 36 Absatz 2,
   
§ 42 Absatz 3 Satz 2,
   
§ 50 Absatz 5 sowie von
   
Auskunftssperren nach § 51 und
   
bedingten Sperrvermerken nach § 52.
6. Abgabe von Erklärungen nach § 44 Absatz 3 Satz 2

Rechte, die der betroffenen Person nach anderen Vorschriften zustehen, bleiben unberührt.


Bundesmeldegesetz

BMG § 10 Auskunft an die betroffene Person

(1) Die Meldebehörde hat der betroffenen Person auf Antrag schriftlich Auskunft zu erteilen über

1. die zu ihr gespeicherten Daten und Hinweise sowie deren Herkunft,

2. die Empfänger von regelmäßigen Datenübermittlungen und die Arten der zu übermittelnden Daten sowie

3. die Zwecke und die Rechtsgrundlagen der Speicherung und regelmäßiger Datenübermittlungen.

Bei Datenübermittlungen durch ein automatisiertes Abrufverfahren im Einzelfall ist der betroffenen Person
auf Antrag Auskunft über die Arten der übermittelten Daten und ihre Empfänger zu erteilen.
Dies gilt nicht, wenn die abrufende Stelle eine der in § 34 Absatz 4 Satz 1 genannten Behörden ist.
Die Auskunft nach Satz 2 wird nur innerhalb der Frist zur Aufbewahrung der Protokolldaten nach § 40 Absatz 4 erteilt.

(2) Die Auskunft kann auch elektronisch durch Datenübertragung über das Internet erteilt werden.
Dabei ist sicherzustellen, dass dem jeweiligen Stand der Technik entsprechende Maßnahmen
auch im Bereich der Verschlüsselungstechnik und der Authentifizierung getroffen werden,
um den Datenschutz und die Datensicherheit zu gewährleisten,
insbesondere im Hinblick auf die Vertraulichkeit und die Unversehrtheit der Daten,
die im Melderegister gespeichert sind und an die betroffene Person übermittelt werden.

(3) Die Identität des Antragstellers ist mittels des elektronischen Identitätsnachweises
nach § 18 des Personalausweisgesetzes oder mittels eines Identitätsbestätigungsdienstes
nach § 6 Absatz 1 des De-Mail-Gesetzes vom 28. April 2011 (BGBl. I S. 666)
in der jeweils geltenden Fassung in Verbindung mit einer sicheren Anmeldung
nach § 4 Absatz 1 des De-Mail-Gesetzes zu überprüfen.
Alternativ kann die Identität des Antragstellers anhand einer qualifizierten elektronischen Signatur
nach dem Signaturgesetz überprüft werden.


Bundesmeldegesetz

BMG § 11 Auskunftsbeschränkungen

(1) Die Auskunft nach § 10 unterbleibt, soweit

1. sie die ordnungsgemäße Erfüllung der Aufgaben, die in der Zuständigkeit der Meldebehörde liegen, gefährden würde,

2. sie die öffentliche Sicherheit oder Ordnung gefährden

   
oder sich sonst nachteilig auf das Wohl des Bundes oder eines Landes auswirken würde,

3. sie strafrechtliche Ermittlungen gefährden würde oder

4. die Daten oder die Tatsache ihrer Speicherung nach einer Rechtsvorschrift oder ihrem Wesen nach,

   
insbesondere wegen der überwiegenden berechtigten Interessen eines Dritten,
   
geheim gehalten werden müssen
    und deswegen das Interesse der betroffenen Person an der Auskunftserteilung zurücktreten muss.


(2) Die Auskunft unterbleibt ferner,

1. soweit der betroffenen Person die Einsicht in ein Personenstandsregister

   
nach § 63 Absatz 1 und 3 des Personenstandsgesetzes nicht gestattet werden darf,

2. wenn Fälle des § 1758 des Bürgerlichen Gesetzbuchs vorliegen oder

3. im Hinblick auf Daten zum gesetzlichen Vertreter, Ehegatten, Lebenspartner
    oder zu minderjährige Kinder
    eine Auskunftssperre nach § 51 gespeichert ist.


(3) Die Auskunft über die Herkunft von Daten ist nur mit Zustimmung der übermittelnden Stellen zulässig,
wenn diese der Meldebehörde übermittelt worden sind von

1. den Polizeibehörden des Bundes und der Länder,
2. den Staatsanwaltschaften,
3. den Amtsanwaltschaften,
4. den Verfassungsschutzbehörden des Bundes und der Länder,
5. dem Bundesnachrichtendienst,
6. dem Militärischen Abschirmdienst,
7. dem Zollfahndungsdienst,
8. den Hauptzollämtern oder
9. den Finanzbehörden, soweit sie strafverfolgend tätig sind.

Dies gilt entsprechend für die Auskunft über den Empfänger der Daten,
soweit sie an die in Satz 1 genannten Behörden übermittelt worden sind.
Die Zustimmung darf nur unter den in den Absätzen 1 und 2 bezeichneten Voraussetzungen versagt werden.

(4) Die Ablehnung der Auskunftserteilung bedarf einer Begründung nicht,
soweit durch die Mitteilung der tatsächlichen und rechtlichen Gründe, auf die die Entscheidung gestützt wird,
der mit der Auskunftsverweigerung verfolgte Zweck gefährdet würde.
In diesem Fall ist die betroffene Person darauf hinzuweisen, dass sie sich an die Stelle wenden kann,
die für die Kontrolle der Einhaltung der Datenschutzbestimmungen bei der Meldebehörde zuständig ist.
Die Mitteilung dieser Stelle an die betroffene Person darf keine Rückschlüsse
auf den Erkenntnisstand der verantwortlichen Stelle zulassen,
sofern diese nicht einer weiter gehenden Auskunft zustimmt.

(5) Wird der betroffenen Person keine Auskunft erteilt,
so ist die Auskunft auf ihr Verlangen der in Absatz 4 Satz 2 bezeichneten Stelle zu erteilen.
Stellt die jeweils zuständige oberste Landesbehörde im Einzelfall fest,
dass dadurch die Sicherheit des Bundes oder eines Landes gefährdet würde,
erhält der Landesbeauftragte für den Datenschutz persönlich Auskunft.


Bundesmeldegesetz

BMG § 12 Berichtigung und Ergänzung von Daten

Sind gespeicherte Daten unrichtig oder unvollständig,
hat die Meldebehörde die Daten auf Antrag der betroffenen Person zu berichtigen oder zu ergänzen.
§ 6 Absatz 1 Satz 2 gilt entsprechend.


Bundesmeldegesetz

BMG § 13 Aufbewahrung von Daten

(1) Nach dem Wegzug oder dem Tod eines Einwohners hat die Meldebehörde für die Erfüllung ihrer Aufgaben
weiterhin die in § 3 Absatz 1 Nummer 1 bis 10, 12 bis 16, 18 und 19 genannten Daten zu speichern.
Sie darf in diesen Fällen auch die Daten nach § 3 Absatz 2 Nummer 1 und 2 im Melderegister speichern.
Bei Wegzug eines Einwohners speichert die Meldebehörde außerdem die Feststellung der Tatsache nach § 3 Absatz 2 Nummer 5.

(2) Nach Ablauf von fünf Jahren nach dem Ende des Kalenderjahres, in dem ein Einwohner weggezogen oder verstorben ist,
sind die nach Absatz 1 weiterhin gespeicherten Daten für die Dauer von 50 Jahren aufzubewahren
und durch technische und organisatorische Maßnahmen zu sichern.
Während dieser Zeit dürfen die Daten nicht mehr verarbeitet oder genutzt werden.
Davon ausgenommen sind Familienname und Vornamen sowie frühere Namen, Geburtsdatum, Geburtsort
sowie bei Geburt im Ausland auch der Staat, derzeitige und frühere Anschriften, Auszugsdatum sowie Sterbedatum,
Sterbeort sowie bei Versterben im Ausland auch der Staat.
Satz 2 gilt nicht, wenn
1. die betroffene Person schriftlich in die Verarbeitung und Nutzung der Daten eingewilligt hat oder
2. die Verarbeitung oder Nutzung der Daten unerlässlich ist
    a) zu wissenschaftlichen Zwecken,
    b) zur Behebung einer bestehenden Beweisnot,
    c) zur Erfüllung der Aufgaben der in § 34 Absatz 4 Satz 1 genannten Behörden,
    d) für Wahlzwecke nach § 3 Absatz 2 Nummer 1,
    e) zur Durchführung des staatsangehörigkeitsrechtlichen Verfahrens nach § 3 Absatz 2 Nummer 5 dieses Gesetzes

       
sowie nach § 29 Absatz 6 und § 30 des Staatsangehörigkeitsgesetzes.


Bundesmeldegesetz

BMG § 14 Löschung von Daten

(1) Die Meldebehörde hat gespeicherte Daten zu löschen, wenn sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben nicht mehr erforderlich sind.
Das Gleiche gilt, wenn bereits die Speicherung der Daten unzulässig war.

(2) Daten nach § 3 Absatz 2 Nummer 6 sind unverzüglich nach Übermittlung an die Suchdienste zu löschen.
Die Daten nach § 3 Absatz 1 Nummer 11 und Absatz 2 Nummer 2 sind nach Ablauf des auf den Wegzug
oder den Tod des Einwohners folgenden Kalenderjahres zu löschen.
Die weiteren Daten weggezogener oder verstorbener Einwohner, die nicht nach § 13 Absatz 1 aufbewahrt werden,
sind 30 Tage nach dem Wegzug und der Auswertung der Rückmeldung oder nach dem Tod des Einwohners zu löschen.

(3) Ist die Löschung wegen der besonderen Art der Speicherung im Melderegister nicht
oder nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand möglich, sind die Daten zu sperren.


Bundesmeldegesetz

BMG § 15 Aufbewahrung und Löschung von Hinweisen

Die §§ 13 und 14 gelten entsprechend für Hinweise, die gespeichert werden, um die Richtigkeit der jeweiligen Daten nachzuweisen.


Bundesmeldegesetz


BMG § 16 Anbieten von Daten an Archive

 

(1) Nach Ablauf der in § 13 Absatz 2 Satz 1 für die Aufbewahrung bestimmten Frist hat die Meldebehörde
die Daten und die zum Nachweis ihrer Richtigkeit gespeicherten Hinweise
vor der Löschung den durch Landesrecht bestimmten Archiven
nach den jeweiligen archivrechtlichen Vorschriften zur Übernahme anzubieten.

(2) Innerhalb der in § 13 Absatz 2 Satz 1 für die Aufbewahrung bestimmten Frist
kann die Meldebehörde die Daten und Hinweise den durch Landesrecht bestimmten Archiven
zur Übernahme anbieten, sofern die Erfüllung der Aufgaben der Meldebehörde
im Rahmen des § 13 Absatz 2 Satz 2 und 3 gewährleistet bleibt.
Bis zum Ablauf dieser Frist darf das Archiv die übernommenen Daten und Hinweise
nur nach Maßgabe des § 13 Absatz 2 Satz 2 bis 4 verarbeiten und nutzen.


Bundesmeldegesetz

Abschnitt 3
Allgemeine Meldepflichten

BMG § 17 Anmeldung, Abmeldung

(1) Wer eine Wohnung bezieht, hat sich innerhalb von zwei Wochen nach dem Einzug bei der Meldebehörde anzumelden.

(2) Wer aus einer Wohnung auszieht und keine neue Wohnung im Inland bezieht,
hat sich innerhalb von zwei Wochen nach dem Auszug bei der Meldebehörde abzumelden.
Eine Abmeldung ist frühestens eine Woche vor Auszug möglich;
die Fortschreibung des Melderegisters erfolgt zum Datum des Auszugs.

(3) Die An- oder Abmeldung für Personen unter 16 Jahren obliegt denjenigen,
in deren Wohnung die Personen unter 16 Jahren einziehen oder aus deren Wohnung sie ausziehen.
Neugeborene, die im Inland geboren wurden, sind nur anzumelden,
wenn sie in eine andere Wohnung als die der Eltern oder der Mutter aufgenommen werden.
Ist für eine volljährige Person ein Pfleger  oder ein Betreuer bestellt,
der den Aufenthalt bestimmen kann, obliegt diesem die An- oder Abmeldung.

(4) Die Standesämter teilen den Meldebehörden unverzüglich die Beurkundung der Geburt eines Kindes
sowie jede Änderung des Personenstandes einer Person mit.


Bundesmeldegesetz

BMG § 18 Meldebescheinigung

(1) Die Meldebehörde erteilt der betroffenen Person auf Antrag eine schriftliche Meldebescheinigung.
Die einfache Meldebescheinigung enthält folgende Daten:

1. Familienname,
2. frühere Namen
3. Vornamen,
4. Doktorgrad,
5. Ordensname, Künstlername,
6. Geburtsdatum und Geburtsort sowie bei Geburt im Ausland auch den Staat,
7. derzeitige Anschriften, gekennzeichnet nach Haupt-und Nebenwohnung.

(2) Auf Antrag können außerdem folgende weitere Daten in eine erweiterte Meldebescheinigung aufgenommen werden:

1. gesetzlicher Vertreter, Ehegatte, Lebenspartner und minderjährige Kinder

   
jeweils mit Familienname und Vornamen, Doktorgrad, Geburtsdatum, Anschrift,
2. derzeitige Staatsangehörigkeiten,
3. frühere Anschriften,
4. Einzugsdatum, Auszugsdatum sowie
5. Familienstand.

(3) Für die elektronische Erteilung einer Meldebescheinigung gilt § 10 Absatz 2 und 3 entsprechend.

(4) § 11 Absatz 2 gilt entsprechend.


Bundesmeldegesetz

BMG § 19 Mitwirkung des Wohnungsgebers

(1) Der Wohnungsgeber ist verpflichtet, bei der Anoder Abmeldung mitzuwirken.
Hierzu hat der Wohnungsgeber oder eine von ihm beauftragte Person der meldepflichtigen Person
den Einzug oder den Auszug schriftlich oder elektronisch innerhalb der in § 17 Absatz 1 oder 2 genannten Fristen zu bestätigen.
Er kann sich durch Rückfrage bei der Meldebehörde davon überzeugen,
dass sich die meldepflichtige Person anoder abgemeldet hat.
Die meldepflichtige Person hat dem Wohnungsgeber die Auskünfte zu geben,
die für die Bestätigung des Einzugs oder des Auszugs erforderlich sind.
Die Bestätigung nach Satz 2 darf nur vom Wohnungsgeber oder einer von ihm beauftragten Person ausgestellt werden.

(2) Verweigert der Wohnungsgeber oder eine von ihm beauftragte Person die Bestätigung
oder erhält die meldepflichtige Person sie aus anderen Gründen nicht rechtzeitig,
so hat die meldepflichtige Person dies der Meldebehörde unverzüglich mitzuteilen.

(3) Die Bestätigung des Wohnungsgebers enthält folgende Daten:

1. Name und Anschrift des Wohnungsgebers,
2. Art des meldepflichtigen Vorgangs mit Einzugsoder Auszugsdatum,
3. Anschrift der Wohnung sowie
4. Namen der nach § 17 Absatz 1 und 2 meldepflichtigen Personen.

(4) Bei einer elektronischen Bestätigung gegenüber der Meldebehörde erhält der Wohnungsgeber ein Zuordnungsmerkmal,
welches er der meldepflichtigen Person zur Nutzung bei der Anmeldung mitzuteilen hat.
§ 10 Absatz 2 und 3 gilt entsprechend.
Die Meldebehörde kann weitere Formen der Authentifizierung des Wohnungsgebers vorsehen,
soweit diese dem jeweiligen Stand der Technik entsprechen.

(5) Die Meldebehörde kann von dem Eigentümer der Wohnung und, wenn er nicht selbst Wohnungsgeber ist,
auch vom Wohnungsgeber Auskunft verlangen über Personen, welche bei ihm wohnen oder gewohnt haben.

(6) Es ist verboten, eine Wohnungsanschrift für eine Anmeldung nach § 17 Absatz 1
einem Dritten anzubieten oder zur Verfügung zu stellen,
obwohl ein tatsächlicher Bezug der Wohnung durch einen Dritten weder stattfindet noch beabsichtigt ist.


Bundesmeldegesetz

BMG § 20 Begriff der Wohnung

Wohnung im Sinne dieses Gesetzes ist jeder umschlossene Raum, der zum Wohnen oder Schlafen benutzt wird.
Als Wohnung gilt auch die Unterkunft an Bord eines Schiffes der Marine.
Wohnwagen und Wohnschiffe sind nur dann als Wohnungen anzusehen,
wenn sie nicht oder nur gelegentlich fortbewegt werden.


Bundesmeldegesetz

BMG § 21 Mehrere Wohnungen

(1) Hat ein Einwohner mehrere Wohnungen im Inland, so ist eine dieser Wohnungen seine Hauptwohnung

(2) Hauptwohnung ist die vorwiegend benutzte Wohnung des Einwohners.

(3) Nebenwohnung ist jede weitere Wohnung des Einwohners im Inland.

(4) Die meldepflichtige Person hat der Meldebehörde bei jeder An- oder Abmeldung mitzuteilen,
welche weiteren Wohnungen im Inland sie hat und welche Wohnung ihre Hauptwohnung ist.
Sie hat jede Änderung der Hauptwohnung innerhalb von zwei Wochen der Meldebehörde mitzuteilen,
die für die neue Hauptwohnung zuständig ist.
Zieht die meldepflichtige Person aus einer ihrer Nebenwohnungen im Inland aus
und bezieht keine neue Wohnung, so hat sie dies der Meldebehörde mitzuteilen,
die für die alleinige Wohnung oder die Hauptwohnung zuständig ist.


Bundesmeldegesetz

BMG § 22 Bestimmung der Hauptwohnung

(1) Hauptwohnung eines verheirateten oder eine Lebenspartnerschaft führenden Einwohners,
der nicht dauernd getrennt von seiner Familie oder seinem Lebenspartner lebt,
ist die vorwiegend benutzte Wohnung der Familie oder der Lebenspartner.

(2) Hauptwohnung eines minderjährigen Einwohners ist die vorwiegend benutzte Wohnung der Personensorgeberechtigten;
leben diese getrennt, ist Hauptwohnung die Wohnung des Sorgeberechtigten,
die von dem minderjährigen Einwohner vorwiegend benutzt wird.

(3) In Zweifelsfällen ist die vorwiegend benutzte Wohnung dort,
wo der Schwerpunkt der Lebensbeziehungen des Einwohners liegt.

(4) Kann der Wohnungsstatus eines verheirateten oder eine Lebenspartnerschaft führenden Einwohners
nach den Absätzen 1 und 3 nicht zweifelsfrei bestimmt werden,
ist die Hauptwohnung die Wohnung nach § 21 Absatz 2.

(5) Auf Antrag eines Einwohners, der in einer Einrichtung für behinderte Menschen wohnt,
bleibt die Wohnung nach Absatz 2, bis er 25 Jahre alt ist, seine Hauptwohnung.


Bundesmeldegesetz

BMG § 23 Erfüllung der allgemeinen Meldepflicht

(1) Soweit nachstehend nicht etwas anderes bestimmt ist, hat die meldepflichtige Person
einen Meldeschein auszufüllen,
zu unterschreiben und
der Meldebehörde zusammen mit den Personalausweis,
dem anerkannten und gültigen Pass oder Passersatzpapier sowie
der Bestätigung des Wohnungsgebers
oder dem entsprechenden Zuordnungsmerkmal nach § 19 Absatz 4 Satz 1 vorzulegen.
Wird das Melderegister automatisiert geführt, kann von dem Ausfüllen des Meldescheins abgesehen werden,
wenn die meldepflichtige Person persönlich bei der Meldebehörde erscheint
und auf einem Ausdruck die Richtigkeit und Vollständigkeit der bei ihr erhobenen Daten
durch ihre Unterschrift bestätigt.

(2) Für die elektronische Anmeldung gilt § 10 Absatz 2 und 3 entsprechend.

(3) Die Meldebehörde des neuen Wohnorts (Zuzugsmeldebehörde) ist berechtigt,
die bei der Meldebehörde des letzten früheren Wohnortes (Wegzugsmeldebehörde)
nach § 3 Absatz 1 Nummer 1 bis 18 gespeicherten Daten anzufordern
und der meldepflichtigen Person diese Daten schriftlich oder in elektronischer Form
zu übermitteln (vorausgefüllter Meldeschein).
Die meldepflichtige Person hat die übermittelten Angaben auf ihre Richtigkeit zu prüfen,
unzutreffende Angaben zu berichtigen und fehlende Angaben zu ergänzen.
Sie hat den aktualisierten vorausgefüllten Meldeschein
bei der Zuzugsmeldebehörde unterschrieben einzureichen.
Für die elektronische Übermittlung gilt § 10 Absatz 2 und 3 entsprechend.

(4) Für den vorausgefüllten Meldeschein gibt die meldepflichtige Person
Familienname, Vornamen, Geburtsdatum  sowie die letzte Wohnanschrift an.
Diese Daten übermittelt die Zuzugsmeldebehörde der Wegzugsmeldebehörde,
um die Daten nach § 3 Absatz 1 Nummer 1 bis 18 anzufordern.
Die Wegzugsmeldebehörde übermittelt der Zuzugsmeldebehörde unverzüglich die angeforderten Daten.

(5) Ehegatten, Lebenspartner und Familienangehörige mit denselben Zuzugsdaten
(Zuzugsdatum sowie frühere und derzeitige Wohnungen) sollen gemeinsam einen Meldeschein verwenden.
Es genügt die Anmeldung nach den Absätzen 1 und 2 durch eine der meldepflichtigen Personen.
Die Absätze 3 und 4 gelten entsprechend, wenn die meldepflichtige Person versichert,
dass sie berechtigt ist, die Daten der übrigen meldepflichtigen Personen entgegenzunehmen.
Sie ist darüber zu belehren, dass der unberechtigte Empfang unter Vorspiegelung einer Berechtigung
nach § 202a des Strafgesetzbuchs unter Strafe steht.


Bundesmeldegesetz

BMG § 24 Datenerhebung, Meldebestätigung

(1) Bei der An- oder Abmeldung oder der Änderung der Hauptwohnung dürfen bei der meldepflichtigen Person
die in § 3 Absatz 1 Nummer 1 bis 18
und in Absatz 2 Nummer 2 Buchstabe a bis c, Nummer 5, 6 und 10
genannten Daten erhoben werden.
Dies gilt auch für die Hinweise, die zum Nachweis der Richtigkeit dieser Daten erforderlich sind.

(2) Die meldepflichtige Person erhält unentgeltlich eine schriftliche Bestätigung über die An- oder Abmeldung
(amtliche Meldebestätigung).
Diese darf nur folgende Daten enthalten:

1. Familienname,
2. Vornamen,
3. Doktorgrad,
4. Geburtsdatum,
5. Einzugsdatum oder Auszugsdatum,
6. Datum der An- oder Abmeldung,
7. Anschrift und
8. alleinige Wohnung, Hauptoder Nebenwohnung.


Bundesmeldegesetz

BMG § 25 Mitwirkungspflichten der meldepflichtigen Person

Die meldepflichtige Person hat auf Verlangen der Meldebehörde

1. die zur ordnungsgemäßen Führung des Melderegisters erforderlichen Auskünfte zu erteilen,
2. die zum Nachweis der Angaben erforderlichen Unterlagen vorzulegen und
3. persönlich bei der Meldebehörde zu erscheinen.


Bundesmeldegesetz

BMG § 26 Befreiung von der Meldepflicht

Von der Meldepflicht nach § 17 Absatz 1 und 2 sind befreit

1. Mitglieder einer ausländischen diplomatischen Mission oder einer ausländischen konsularischen Vertretung

   
und die mit ihnen im gemeinsamen Haushalt lebenden Familienmitglieder,
   
falls die genannten Personen weder die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen
   
noch im Inland ständig ansässig sind, och dort eine private Erwerbstätigkeit ausüben,

2. Personen, für die diese Befreiung in völkerrechtlichen Übereinkünften festgelegt ist.

Die Befreiung von der Meldepflicht nach Satz 1 Nummer 1 tritt nur ein, wenn Gegenseitigkeit besteht.


Bundesmeldegesetz

BMG § 27 Ausnahmen von der Meldepflicht

(1) Eine Meldepflicht nach § 17 Absatz 1 und 2 wird nicht begründet,
wenn eine Person, die für eine Wohnung im Inland gemeldet ist,
eine Gemeinschaftsunterkunft oder eine andere dienstlich bereitgestellte Unterkunft bezieht, um

1. Wehrdienst nach dem Wehrpflichtgesetz zu leisten,
2. Bundesfreiwilligendienst nach dem Bundesfreiwilligendienstgesetz zu leisten,
3. Zivildienst nach dem Zivildienstgesetz zu leisten,
4. eine Dienstleistung nach dem Vierten Abschnitt des Soldatengesetzes zu erbringen,
5. Dienst bei der Bundeswehr als Berufssoldat oder Soldat auf Zeit
    oder Vollzugsdienst bei der Bundes- oder der Landespolizei zu leisten,
    sofern die Unterkunft für nicht länger als zwölf Monate bezogen wird,
6. als Angehörige des öffentlichen Dienstes an Lehrgängen oder Fachstudien zur Aus- oder Fortbildung teilzunehmen.

(2) Wer im Inland nach § 17 oder § 28 gemeldet ist und für einen nicht länger als sechs Monate dauernden Aufenthalt
eine Wohnung bezieht, muss sich für diese Wohnung weder an- noch abmelden.
Wer nach Ablauf von sechs Monaten nicht aus dieser Wohnung ausgezogen ist,
hat sich innerhalb von zwei Wochen bei der Meldebehörde anzumelden.
Für Personen, die sonst im Ausland wohnen und im Inland nicht nach § 17 Absatz 1 gemeldet sind,
besteht diese Pflicht nach Ablauf von drei Monaten.

(3) Die Ausnahme von der Meldepflicht nach Absatz 2 gilt nicht für

1. Spätaussiedler und deren Familienangehörige, wenn sie nach § 8 des Bundesvertriebenengesetzes verteilt werden, und

2. Asylbewerber oder sonstige Ausländer, die vorübergehend eine Aufnahmeeinrichtung

  
oder eine sonstige zugewiesene Unterkunft beziehen.

(4) Meldepflichten nach § 17 oder § 28 werden nicht begründet durch den Vollzug einer richterlichen Entscheidung
über die Freiheitsentziehung, solange die betroffene Person für eine Wohnung im Inland gemeldet ist.
Für eine Person, die nicht für eine Wohnung gemeldet ist und deren Aufenthalt drei Monate übersteigt,
hat die Leitung der Anstalt die Aufnahme, die Verlegung und die Entlassung
innerhalb von zwei Wochen der Meldebehörde mitzuteilen, die für den Sitz der Anstalt zuständig ist;
die betroffene Person ist zu unterrichten.
Die Mitteilung enthält die in den Meldescheinen vorgesehenen Daten,
soweit sie der Anstalt bekannt sind.
Die Mitteilung ersetzt die Anmeldung nach § 23 Absatz 1.


Bundesmeldegesetz

Abschnitt 4
Besondere Meldepflichten

BMG § 28 Besondere Meldepflichten für Binnenschiffer und Seeleute

(1) Wer auf ein Binnenschiff zieht, das in einem Schiffsregister im Inland eingetragen ist,
hat sich bei der Meldebehörde des Ortes anzumelden, in dem der Heimathafen des Schiffes liegt.
Die Vorschriften über die allgemeine Meldepflicht gelten entsprechend.
Die An- und Abmeldung kann auch bei einer anderen Meldebehörde oder bei der Wasserschutzpolizei vorgenommen werden,
die die Daten an die zuständige Meldebehörde weiterleitet.

(2) Der Reeder eines Seeschiffes, das berechtigt ist, die Bundesflagge zu führen,
hat den Kapitän und die Besatzungsmitglieder des Schiffes
bei Beginn des Anstellungs-, Heueroder Ausbildungsverhältnisses anzumelden.
Er hat diese Personen bei Beendigung des Anstellungs-, Heueroder Ausbildungsverhältnisses abzumelden.
§ 24 Absatz 1 gilt entsprechend. Zuständig ist die Meldebehörde am Sitz des Reeders.
Die zu meldenden Personen haben dem Reeder die erforderlichen Auskünfte zu geben.

(3) Die Meldepflicht nach den Absätzen 1 und 2 besteht nicht für Personen,
die im Inland für eine Wohnung nach § 17 Absatz 1 gemeldet sind.

(4) Die Meldebehörde kann von Schiffseignern und Reedern Auskunft verlangen über Personen,
welche auf ihren Schiffen wohnen oder gewohnt haben.


Bundesmeldegesetz

BMG § 29 Besondere Meldepflicht in Beherbergungsstätten

(1) Wer in Einrichtungen, die der gewerbs- oder geschäftsmäßigen Aufnahme von Personen dienen
(Beherbergungsstätten), für länger als sechs Monate aufgenommen wird,
unterliegt der Meldepflicht nach § 17 oder § 28.
Wer nicht für eine Wohnung im Inland gemeldet ist,
hat sich innerhalb von zwei Wochen bei der Meldebehörde anzumelden,
sobald sein Aufenthalt die Dauer von drei Monaten überschreitet.

(2) Beherbergte Personen haben am Tag der Ankunft
einen besonderen Meldeschein handschriftlich zu unterschreiben,
der die in § 30 Absatz 2 aufgeführten Daten enthält.
Mitreisende Angehörige sind auf dem Meldeschein nur der Zahl nach anzugeben.
Bei Reisegesellschaften von mehr als zehn Personen betrifft die Verpflichtung nach Satz 1 nur den Reiseleiter;
er hat die Anzahl der Mitreisenden und ihre Staatsangehörigkeit anzugeben.

(3) Beherbergte ausländische Personen, die nach Absatz 2 namentlich auf dem Meldeschein aufzuführen sind,
haben sich bei der Anmeldung gegenüber den Leitern der Beherbergungsstätten
durch die Vorlage eines gültigen Identitätsdokumentes
(anerkannter und gültiger Pass oder Passersatz) auszuweisen.

(4) Personen, die in Zelten, Wohnmobilen, Wohnwagen oder Wasserfahrzeugen
auf gewerbs- oder geschäftsmäßig überlassenen Plätzen übernachten,
unterliegen nicht der Meldepflicht nach § 17 Absatz 1 und 2,
solange sie im Inland nach § 17 oder § 28 gemeldet sind.
Wer nicht nach § 17 oder § 28 gemeldet ist,
hat sich innerhalb von zwei Wochen bei der Meldebehörde anzumelden,
sobald der Aufenthalt die Dauer von drei Monaten überschreitet.
Die Absätze 2 und 3 gelten entsprechend.

(5) Die Absätze 2 und 3 gelten nicht für
1. Einrichtungen mit Heimunterbringung, die der Jugendund Erwachsenenbildung,

   
der Ausbildung oder der Fortbildung dienen, soweit Personen zu den genannten Zwecken untergebracht werden,
2. Betriebsoder Vereinsheime, wenn dort nur Betriebsoder Vereinsmitglieder und deren Familienangehörige beherbergt werden,
3. Jugendherbergen und Berghütten, zeitweilig belegte Einrichtungen der öffentlichen

   
oder öffentlich anerkannten Träger der Jugendarbeit und
4. Einrichtungen der öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaften.


Bundesmeldegesetz

BMG § 30 Besondere Meldescheine für Beherbergungsstätten

(1) Die Leiter der Beherbergungsstätten oder der Einrichtungen nach § 29 Absatz 4
haben besondere Meldescheine bereitzuhalten und darauf hinzuwirken,
dass die betroffenen Personen ihre Verpflichtungen nach § 29 Absatz 2 bis 4 erfüllen.

(2) Die Meldescheine enthalten vorbehaltlich der Regelung in Absatz 3 ausschließlich folgende Daten:

1. Datum der Ankunft und der voraussichtlichen Abreise,
2. Familiennamen,
3. Vornamen,
4. Geburtsdatum,
5. Staatsangehörigkeiten,
6. Anschrift,
7. Zahl der Mitreisenden und ihre Staatsangehörigkeit in den Fällen des § 29 Absatz 2 Satz 2 und 3 sowie
8. Seriennummer des anerkannten und gültigen Passes oder Passersatzpapiers bei ausländischen Personen.

Bei ausländischen Personen haben die Leiter der Beherbergungsstätten oder der Einrichtungen
nach § 29 Absatz 4 die Angaben im Meldeschein mit denen des Identitätsdokumentes zu vergleichen.
Ergeben sich hierbei Abweichungen, ist dies auf dem Meldeschein zu vermerken.
Legen ausländische Personen kein oder kein gültiges Identitätsdokument vor,
ist dies auf dem Meldeschein zu vermerken.

(3) Durch Landesrecht kann bestimmt werden, dass für die Erhebung von Fremdenverkehrs- und Kurbeiträgen
weitere Daten auf dem Meldeschein erhoben werden dürfen.

(4) Die Leiter der Beherbergungsstätten oder der Einrichtungen nach § 29 Absatz 4
haben die ausgefüllten Meldescheine vom Tage der Anreise der beherbergten Person an
ein Jahr aufzubewahren und innerhalb von drei Monaten nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist zu vernichten.
Die Meldescheine sind den nach Landesrecht bestimmten Behörden
und den in § 34 Absatz 4 Satz 1 Nummer 1 bis 5 und 9 bis 11 genannten Behörden
zur Erfüllung ihrer Aufgaben auf Verlangen zur Einsichtnahme vorzulegen.
Die Meldescheine sind so aufzubewahren, dass keine unbefugte Person sie einsehen kann.


Bundesmeldegesetz

BMG § 31 Nutzungsbeschränkungen

Die nach § 30 Absatz 2 erhobenen Daten dürfen von den in § 34 Absatz 4 Satz 1 Nummer 1 bis 5 und 9 bis 11
genannten Behörden verarbeitet und genutzt werden, sofern dies zur Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlich ist.
Sie dürfen außerdem
zur Aufklärung des Schicksals von Vermissten und Unfallopfern,
für die Erhebung von Fremdenverkehrs- und Kurbeiträgen,
zur Ausstellung kommunaler Gästekarten sowie
für die Beherbergungs- und die Fremdenverkehrsstatistik
verarbeitet und genutzt werden.


Bundesmeldegesetz

BMG § 32 Besondere Meldepflicht in Krankenhäusern, Heimen und ähnlichen Einrichtungen

(1) Wer in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder sonstigen Einrichtungen,
die der Betreuung pflegebedürftiger oder behinderter Menschen oder der Heimerziehung dienen,
aufgenommen wird oder dort einzieht, muss sich nicht anmelden,
solange er für eine Wohnung im Inland gemeldet ist.
Wer nicht für eine Wohnung im Inland gemeldet ist, hat sich,
sobald sein Aufenthalt die Dauer von drei Monaten überschreitet,
innerhalb von zwei Wochen anzumelden.
Für Personen, die ihrer Meldepflicht nicht persönlich nachkommen können,
haben die Leiter der Einrichtungen die Aufnahme innerhalb von zwei Wochen der Meldebehörde mitzuteilen,
die für den Sitz der Einrichtung zuständig ist; die betroffenen Personen sind zu unterrichten.
§ 17 Absatz 3 Satz 3 bleibt unberührt.

(2) Der zuständigen Behörde ist Auskunft aus den Unterlagen der genannten Einrichtungen zu erteilen,
wenn dies nach Feststellung der Behörde zur Abwehr einer erheblichen und gegenwärtigen Gefahr,
zur Verfolgung von Straftaten oder zur Aufklärung des Schicksals von Vermissten und Unfallopfern
im Einzelfall erforderlich ist.
Die Auskunft umfasst folgende Daten:
1. Familienname,
2. Vornamen,
3. Geburtsdatum und Geburtsort sowie bei Geburt im Ausland auch den Staat,
4. Staatsangehörigkeiten,
5. Anschriften,
6. Datum der Aufnahme und Datum der Entlassung.


Bundesmeldegesetz

Abschnitt 5 Datenübermittlungen
Unterabschnitt 1 Datenübermittlungen zwischen öffentlichen Stellen

BMG § 33 Datenübermittlungen zwischen den Meldebehörden

(1) Hat sich eine Person bei einer Meldebehörde angemeldet,
so hat diese die Wegzugsmeldebehörde und die für weitere Wohnungen zuständigen Meldebehörden
darüber durch Übermittlung der in § 3 Absatz 1 Nummer 1 bis 18 genannten Daten der betroffenen Person
zu unterrichten (Rückmeldung).
Bei einem Zuzug aus dem Ausland ist die für den letzten Wohnort im Inland zuständige Meldebehörde
als Wegzugsmeldebehörde zu unterrichten.
Die Daten sind unverzüglich, spätestens jedoch drei Werktage nach der Anmeldung,
durch Datenübertragung zu übermitteln; § 10 Absatz 2 Satz 2 gilt entsprechend.

(2) Die übermittelten Daten sind unverzüglich von der Wegzugsmeldebehörde zu verarbeiten.
Die Wegzugsmeldebehörde hat die Zuzugsmeldebehörde unverzüglich,
spätestens jedoch drei Werktage nach Eingang der Rückmeldung,
über die in § 3 Absatz 2 Nummer 1, 2 Buchstabe d, Nummer 3, 4, 5, 7, 8 und 11 genannten Tatsachen
sowie dann zu unterrichten, wenn die in Satz 1 bezeichneten Daten
von den bisherigen Angaben abweichen (Auswertung der Rückmeldung).
Soweit Meldebehörden desselben Landes beteiligt sind,
können für die Datenübermittlung weitergehende Regelungen durch Landesrecht getroffen werden.

(3) Werden die in § 3 Absatz 1 und 2 Nummer 7 und 8 bezeichneten Daten fortgeschrieben,
so sind unverzüglich die für weitere Wohnungen der betroffenen Person zuständigen Meldebehörden zu unterrichten,
soweit die Daten zur Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlich sind.
Verstirbt oder verzieht eine meldepflichtige Person,
zu der Daten der in § 3 Absatz 1 Nummer 9, 15 und 16 genannten Personen
außerhalb der Zuständigkeit der Meldebehörde gespeichert sind,
ist unverzüglich die für diese Personen zuständige Meldebehörde über die Fortschreibung zu unterrichten.

(4) Speichert die Meldebehörde eine Auskunftssperre nach § 51 im Melderegister
oder hebt die Meldebehörde eine Auskunftssperre auf,
so hat sie hierüber die für die letzte frühere oder die neue Wohnung zuständige Meldebehörde
und die für weitere Wohnungen zuständigen Meldebehörden unverzüglich zu unterrichten.
Diese Meldebehörden haben die Auskunftssperre nach § 51 unverzüglich im Melderegister zu speichern
und im Falle der Aufhebung zu löschen.

(5) Soweit auf Grund von völkerrechtlichen Übereinkünften ein meldebehördliches Rückmeldeverfahren
mit Stellen des Auslands vorgesehen ist,
gehen die darin getroffenen Vereinbarungen den Regelungen nach den Absätzen 1 bis 3 vor.

(6) Datenübermittlungen und Auskünfte zwischen den Meldebehörden sind gebührenfrei.

Bundesmeldegesetz

BMG § 34 Datenübermittlungen an andere öffentliche Stellen

(1) Die Meldebehörde darf einer anderen öffentlichen Stelle im Sinne von § 2 Absatz 1 bis 3 und 4 Satz 2 des Bundesdatenschutzgesetzes im Inland aus dem Melderegister folgende Daten übermitteln,
soweit dies zur Erfüllung der in ihrer Zuständigkeit
oder in der Zuständigkeit des Empfängers liegenden öffentlichen Aufgaben erforderlich ist:
1. Familienname,
2. frühere Namen,
3. Vornamen,
4. Doktorgrad,
5. Ordensname, Künstlername,
6. derzeitige und frühere Anschriften, Haupt- und Nebenwohnung;
    bei Zuzug aus dem Ausland auch den Staat, die letzte frühere Anschrift im Inland,
    bei Wegzug in das Ausland auch die Zuzugsanschrift im Ausland und den Staat,
7. Einzugsdatum, Auszugsdatum, Datum des letzten Wegzugs aus einer Wohnung im Inland
    sowie Datum des letzten Zuzugs aus dem Ausland,
8. Geburtsdatum und Geburtsort sowie bei Geburt im Ausland auch den Staat,
9. Geschlecht,
10. zum gesetzlichen Vertreter
      a) Familienname,
      b) Vornamen,
      c) Doktorgrad,
      d) Anschrift,
      e) Geburtsdatum,
      f) Sterbedatum,
      g) Auskunftssperren nach § 51,
11. derzeitige Staatsangehörigkeiten einschließlich der nach § 3 Absatz 2 Nummer 5 gespeicherten Daten,
12. Familienstand,
      bei Verheirateten oder Lebenspartnern zusätzlich Datum, Ort und Staat der Eheschließung
      oder der Begründung der Lebenspartnerschaft,
13. Auskunftssperren nach § 51 und bedingte Sperrvermerke nach § 52 sowie
14. Sterbedatum und Sterbeort sowie bei Versterben im Ausland auch den Staat.

Den in Absatz 4 Satz 1 bezeichneten Behörden darf die Meldebehörde
unter den Voraussetzungen des Satzes 1
über die dort genannten Daten hinaus
auch Angaben nach § 3 Absatz 1 Nummer 17,
mit Ausnahme des Sperrkennworts und der Sperrsumme des Personalausweises,
übermitteln.

(2) Werden Daten über eine Vielzahl nicht namentlich bezeichneter Personen übermittelt,
dürfen für die Zusammensetzung der Personengruppe
nur die in Absatz 1 Satz 1 genannten Daten zugrunde gelegt werden.

(3) Die Übermittlung weiterer als der in Absatz 1 Satz 1 bezeichneten Daten
oder die Übermittlung der in § 3 Absatz 1 oder 2 genannten Hinweise im Melderegister
an andere öffentliche Stellen ist nur dann zulässig, wenn der Empfänger
1. ohne Kenntnis der Daten nicht in der Lage wäre, eine ihm durch Rechtsvorschrift übertragene Aufgabe zu erfüllen, und
2. die Daten bei der betroffenen Person nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand erheben könnte
    oder von einer Datenerhebung nach der Art der Aufgabe, zu der die Daten erforderlich sind, abgesehen werden muss.

(4) Die Prüfung bei der Meldebehörde, ob die Voraussetzungen nach Absatz 3 und § 8 vorliegen, entfällt,
wenn sie von den folgenden Behörden um Übermittlung von Daten und Hinweisen nach Absatz 3 ersucht wird:

1. Polizeibehörden des Bundes und der Länder,
2. Staatsanwaltschaften,
3. Amtsanwaltschaften,
4. Gerichte, soweit sie Aufgaben der Strafverfolgung, der Strafvollstreckung oder des Strafvollzugs wahrnehmen,
5. Justizvollzugsbehörden,
6. Verfassungsschutzbehörden des Bundes und der Länder,
7. Bundesnachrichtendienst,
8. Militärischer Abschirmdienst,
9. Zollfahndungsdienst,
10. Hauptzollämter oder
11. Finanzbehörden, soweit sie strafverfolgend tätig sind.

Die ersuchende Behörde hat den Namen und die Anschrift der betroffenen Person
unter Hinweis auf den Anlass der Übermittlung aufzuzeichnen.
Diese Aufzeichnungen sind aufzubewahren, durch technische und organisatorische Maßnahmen zu sichern
und nach Ablauf des Kalenderjahres, das dem Jahr der Erstellung der Aufzeichnung folgt, zu vernichten.
Satz 3 gilt nicht, wenn die Daten nach Satz 2 Bestandteil von Akten oder Dateien geworden sind.

(5) Wurde eine Auskunftssperre nach § 51 Absatz 1
auf Veranlassung einer in Absatz 4 Satz 1 Nummer 1 und 6 bis 9 genannten Behörden von Amts wegen eingetragen,
sind die betroffene Person und die veranlassende Stelle
über jedes Ersuchen um Übermittlung von Daten zur betroffenen Person unverzüglich zu unterrichten.
Sofern nach Anhörung der betroffenen Person, oder, wenn diese nicht erreichbar ist,
nach Anhörung der veranlassenden Stelle, eine Gefahr nach § 51 Absatz 1 nicht ausgeschlossen werden kann,
ist eine Übermittlung in diesen Fällen nicht zulässig;
die ersuchende Stelle erhält eine Mitteilung, die keine Rückschlüsse darauf zulassen darf,
ob zu der betroffenen Person keine Daten vorhanden sind oder eine Auskunftssperre besteht.
Abweichend von den Sätzen 1 und 2 wird bei Übermittlungsersuchen einer in Absatz 4 Satz 1 genannten Stelle
ausschließlich die veranlassende Stelle unterrichtet und angehört.

(6) Datenübermittlungen und Auskünfte von Meldebehörden
an andere öffentliche Stellen im Inland sind gebührenfrei.
Landesrechtliche Regelungen zur Gebührenerhebung
bei Datenübermittlungen aus zentralen Meldedatenbeständen
oder Portalen auf Landesebene bleiben unberührt.


Bundesmeldegesetz

BMG § 35 Datenübermittlungen an ausländische Stellen

Im Rahmen von Tätigkeiten, die ganz oder teilweise in den Anwendungsbereich des Rechts der Europäischen Union fallen,
gilt § 34 Absatz 1 Satz 1 nach Maßgabe der dafür geltenden Gesetze und Vereinbarungen,
wenn Daten übermittelt werden an
1. öffentliche Stellen in anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union,
2. öffentliche Stellen in anderen Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum,
3. Organe und Einrichtungen der Europäischen Union oder
4. Organe und Einrichtungen der Europäischen Atomgemeinschaft.


Bundesmeldegesetz

BMG § 36 Regelmäßige Datenübermittlungen

(1) Datenübermittlungen an andere öffentliche Stellen, die ohne Ersuchen in allgemein bestimmten Fällen regelmäßig wiederkehrend durchgeführt werden (regelmäßige Datenübermittlungen), sind zulässig, soweit dies durch Bundesoder Landesrecht bestimmt ist, in dem Anlass und Zweck der Übermittlungen, der Datenempfänger und die zu übermittelnden Daten festgelegt sind.
(2) Eine Datenübermittlung nach § 58 Absatz 1 des Wehrpflichtgesetzes ist nur zulässig, soweit die betroffene Person nicht widersprochen hat. Die betroffene Person ist auf ihr Widerspruchsrecht bei der Anmeldung und spätestens im Oktober eines jeden Jahres durch ortsübliche Bekanntmachung hinzuweisen.


Bundesmeldegesetz

BMG § 37 Datenweitergabe

(1) Innerhalb der Verwaltungseinheit, der die Meldebehörde angehört,
dürfen unter den in § 34 Absatz 1 genannten Voraussetzungen
sämtliche der in § 3 Absatz 1 aufgeführten Daten und Hinweise weitergegeben werden.
Für die Einsichtnahme und Weitergabe von Daten und Hinweisen nach § 3 Absatz 2 gilt § 34 Absatz 3 entsprechend.

(2) Die Einrichtung automatisierter Verfahren zur Datenübertragung an andere Stellen innerhalb der Verwaltungseinheit,
der die Meldebehörde angehört, bedarf der Zulassung durch den Leiter der Verwaltungseinheit;
dabei hat er die abrufberechtigten Stellen
sowie die erforderlichen technischen und organisatorischen Maßnahmen schriftlich festzulegen.
Die abrufberechtigte Stelle darf von der Möglichkeit des Datenabrufs nur Gebrauch machen,
wenn dies im Einzelfall zur Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlich ist.


Bundesmeldegesetz

BMG § 38 Automatisierter Abruf

(1) Die Meldebehörde darf einer anderen öffentlichen Stelle folgende Daten
durch automatisierte Abrufverfahren übermitteln (einfache Behördenauskunft):
1. Familienname,
2. frühere Namen,
3. Vornamen,
4. Ordensname, Künstlername,
5. Geburtsdatum und Geburtsort sowie bei Geburt im Ausland auch den Staat,
6. Doktorgrad,
7. derzeitige Anschriften oder Wegzugsanschrift sowie
8. Sterbedatum und Sterbeort.


(2) Ein Abruf ist nur zulässig, soweit diese Daten der abrufenden Stelle zur Erfüllung ihrer Aufgaben bekannt sein müssen.
Ist im Melderegister eine Auskunftssperre nach § 51 eingetragen, erhält die abrufende Stelle eine Mitteilung,
die keine Rückschlüsse darauf zulassen darf, ob zu der betroffenen Person keine Daten vorhanden sind
oder eine Auskunftssperre besteht;
in diesen Fällen ist der Abruf von der Meldebehörde wie ein Ersuchen um Datenübermittlung nach § 34 zu behandeln.


(3) Den in § 34 Absatz 4 Satz 1 genannten Behörden dürfen darüber hinaus
durch das automatisierte Abrufverfahren folgende Daten übermittelt werden:
1. Geschlecht,
2. derzeitige Staatsangehörigkeiten,
3. frühere Anschriften,
4. Einzugsdatum und Auszugsdatum,
5. Ausstellungsbehörde, Ausstellungsdatum, Gültigkeitsdauer, Seriennummer des Personalausweises,
    des anerkannten und gültigen Passes oder Passersatzpapiers und
6. Daten nach § 3 Absatz 2 Nummer 7 und 8.

(4) Als Auswahldaten für Abrufe dürfen die in § 34 Absatz 4 Satz 1 genannten Behörden Daten nach § 34 Absatz 1 verwenden,
alle übrigen öffentlichen Stellen nur den Familiennamen, frühere Namen, Vornamen, das Geschlecht,
das Geburtsdatum und den Geburtsort sowie bei Geburt im Ausland auch den Staat und die derzeitige oder eine frühere Anschrift.
Für Familiennamen, frühere Namen und Vornamen ist eine phonetische Suche zulässig.
Werden auf Grund eines Abrufs die Datensätze mehrerer Personen angezeigt,
darf die abrufberechtigte Stelle diese Daten nur in dem Umfang verwenden,
der zur Erfüllung der ihr durch Rechtsvorschrift übertragenen Aufgaben erforderlich ist.
Nicht erforderliche Daten sind unverzüglich zu löschen.

(5) Die Übermittlung weiterer Daten und Hinweise durch automatisierte Abrufverfahren nach den Absätzen 1 bis 3 ist zulässig,
soweit dies durch Bundesoder Landesrecht bestimmt ist, in dem auch Anlass und Zweck der Übermittlungen,
der Datenempfänger und die zu übermittelnden Daten festgelegt sind.
Die Verwendung von weiteren Auswahldaten nach Absatz 4 ist zulässig,
soweit dies durch Bundesoder Landesrecht bestimmt ist, in dem auch Anlass und Zweck des Abrufs festgelegt sind.


Bundesmeldegesetz

BMG § 39 Verfahren des automatisierten Abrufs

(1) Bei der Einrichtung eines automatisierten Abrufverfahrens hat die abrufberechtigte Stelle
durch geeignete technische und organisatorische Maßnahmen sicherzustellen,
dass Daten nur von hierzu befugten Personen abgerufen werden können.
§ 10 Absatz 2 gilt entsprechend. Zusätzlich darf über die Identität der abrufenden Stelle kein Zweifel bestehen.
§ 3 des Gesetzes über die Verbindung der informationstechnischen Netze des Bundes und der Länder –
Gesetz zur Ausführung von Artikel 91c Absatz 4 des Grundgesetzes
– vom 10. August 2009 (BGBl. I S. 2702)
in der jeweils geltenden Fassung bleibt unberührt.

(2) Werden auf Grund eines automatisierten Abrufs nach § 38 Absatz 1 bis 3
die Datensätze von unterschiedlichen Personen gefunden,
dürfen hierzu Identifikationsmerkmale gebildet und übermittelt werden.
Zur Bildung dieser Identifikationsmerkmale dürfen die in § 3 genannten Daten nicht verarbeitet und genutzt werden.
Der Empfänger der Daten darf das Identifikationsmerkmal nur an die Meldebehörde übermitteln.

(3) Für die in § 34 Absatz 4 Satz 1 genannten sowie weitere durch Bundes- oder Landesrecht
bestimmte öffentliche Stellen ist bei zentralen Meldedatenbeständen der Länder oder,
sofern solche nicht vorhanden sind, bei sonstigen Stellen, die durch Landesrecht dazu bestimmt sind,
oder bei den Meldebehörden zu jeder Zeit sicherzustellen, dass Daten über das Internet
oder über das Verbindungsnetz des Bundes und der Länder
abgerufen werden können. Absatz 1 Satz 2 bis 4 gilt entsprechend.

(4) Die Verantwortung für die Zulässigkeit des einzelnen automatisierten Abrufs trägt die abrufende Stelle.
Die Meldebehörde überprüft die Zulässigkeit des Abrufs nur, wenn dazu Anlass besteht.


Bundesmeldegesetz

BMG § 40 Protokollierungspflicht bei automatisiertem Abruf

(1) Die Meldebehörde hat bei einem automatisierten Abruf von Daten einer einzelnen Person
Folgendes zu protokollieren:
1. die abrufberechtigte Stelle,
2. die abgerufenen Daten,
3. den Zeitpunkt des Abrufs,
4.soweit vorhanden,  das Aktenzeichen der abrufenden Behörde und
5. die Kennung der abrufenden Person.

(2) Werden Daten über eine Vielzahl nicht näher bezeichneter Personen nach § 34 Absatz 2 abgerufen,
sind zusätzlich der Anlass, die Abrufkriterien und die Anzahl der Treffer zu protokollieren.

(3) Ist die abrufende Stelle eine der in § 34 Absatz 4 Satz 1 genannten Behörden, hat sie die Protokollierung vorzunehmen.


(4) Die Protokolldaten sind mindestens zwölf Monate aufzubewahren und zu sichern.
Sie sind spätestens zum Ende des Kalenderjahres zu löschen, das auf die Speicherung folgt.
Die Protokolldaten dürfen nur für Zwecke der Datenschutzkontrolle, hieraus folgender Strafverfahren,
der Sicherstellung des Betriebs der Register und der Auskunftserteilung
an die betroffene Person verarbeitet und genutzt werden.


Bundesmeldegesetz

BMG § 41 Zweckbindung übermittelter Daten und Hinweise

Die Datenempfänger dürfen die Daten und Hinweise, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist,
nur für die Zwecke verarbeiten oder nutzen, zu deren Erfüllung sie ihnen übermittelt oder weitergegeben wurden.
In den Fällen der §§ 51 und 52 ist eine Verarbeitung oder Nutzung der übermittelten
oder weitergegebenen Daten und Hinweise nur zulässig,
wenn die Beeinträchtigung schutzwürdiger Interessen der betroffenen Person ausgeschlossen werden kann.


Bundesmeldegesetz

BMG § 42 Datenübermittlungen an öffentlich-rechtliche Religionsgesellschaften

(1) Die Meldebehörde darf einer öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft
unter den in § 34 Absatz 1 Satz 1 genannten Voraussetzungen
zur Erfüllung ihrer Aufgaben folgende Daten ihrer Mitglieder auch regelmäßig übermitteln:

1. Familienname,
2. frühere Namen,
3. Vornamen,
4. Doktorgrad,
5. Ordensname, Künstlername,
6. Geburtsdatum und Geburtsort sowie bei Geburt im Ausland auch den Staat,
7. zum gesetzlichen Vertreter
    a) Familienname,
    b) Vornamen,
    c) Doktorgrad,
    d) Anschrift,
    e) Geburtsdatum,
    f) Geschlecht,
    g) Sterbedatum sowie
    h) Auskunftssperren nach § 51,
8. Geschlecht,
9. derzeitige Staatsangehörigkeiten,
10. rechtliche Zugehörigkeit zu der öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft,
11. derzeitige Anschriften, gekennzeichnet nach Haupt- und Nebenwohnung,
     bei Zuzug aus dem Ausland auch die letzte Anschrift im Inland,
     bei Wegzug in das Ausland auch die Zuzugsanschrift im Ausland und den Staat,
12. Einzugsdatum und Auszugsdatum,
13. Familienstand beschränkt auf die Angabe,
     ob verheiratet oder nicht; zusätzlich bei Verheirateten: Datum, Ort und Staat der Eheschließung,
14. Zahl der minderjährigen Kinder,
15. Auskunftssperren nach § 51 sowie
16. Sterbedatum und Sterbeort sowie bei Versterben im Ausland auch den Staat.


(2) Haben Mitglieder einer öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft Familienangehörige,
die nicht derselben oder keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft angehören,
darf die Meldebehörde von diesen Familienangehörigen folgende Daten übermitteln:

1. Vorund Familiennamen,
2. Geburtsdatum und Geburtsort,
3. Geschlecht,
4. Zugehörigkeit zu einer öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft,
5. derzeitige Anschriften,
6. Auskunftssperren nach § 51 sowie
7. Sterbedatum.

(3) Familienangehörige im Sinne des Absatzes 2 sind der Ehegatte,
minderjährige Kinder und die Eltern von minderjährigen Kindern.
Die betroffenen Personen haben das Recht, der Übermittlung ihrer Daten zu widersprechen;
sie sind auf dieses Recht bei der Anmeldung nach § 17 Absatz 1
sowie einmal jährlich durch ortsübliche Bekanntmachung hinzuweisen.
Satz 2 gilt nicht, soweit Daten für Zwecke des Steuererhebungsrechts
der jeweiligen öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft übermittelt werden.

(4) Für Datenübermittlungen nach den Absätzen 1 und 2 gilt § 34 Absatz 5 entsprechend.

(5) Eine Datenübermittlung nach den Absätzen 1 und 2 ist nur zulässig, wenn sichergestellt ist,
dass beim Datenempfänger ausreichende Maßnahmen zum Datenschutz getroffen sind.
Die Feststellung hierüber trifft eine durch Landesrecht zu bestimmende Behörde.


Bundesmeldegesetz

BMG § 43 Datenübermittlungen an die Suchdienste

(1) Die Meldebehörde darf den Suchdiensten zur Erfüllung ihrer öffentlich-rechtlichen Aufgaben
regelmäßig folgende Daten von den Personen,
die aus den in § 1 Absatz 2 Nummer 3 des Bundesvertriebenengesetzes bezeichneten Gebieten stammen,
übermitteln:

1. Familienname,
2. frühere Namen,
3. Vornamen,
4. Geburtsdatum und Geburtsort sowie bei Geburt im Ausland auch den Staat,
5. derzeitige und frühere Anschriften,
6. Anschrift am 1. September 1939.

(2) Die Meldebehörde darf den Suchdiensten zur Erfüllung ihrer öffentlich-rechtlichen Aufgaben
über die in § 43 Absatz 1 genannten Daten hinaus folgende Daten
durch das automatisierte Abrufverfahren übermitteln:

1. Geschlecht,
2. derzeitige Staatsangehörigkeiten,
3. frühere Anschriften,
4. Einzugsdatum und Auszugsdatum.

Als Auswahldaten für Abrufe dürfen die Suchdienste neben den
nach § 38 Absatz 4 Satz 1 allen öffentlichen Stellen zur Verfügung stehenden Daten
die folgenden verwenden:

1. bei Zuzug aus dem Ausland auch den Staat,
    die letzte frühere Anschrift im Inland,
    bei Wegzug in das Ausland auch die Zuzugsanschrift im Ausland und den Staat,
2. Einzugsdatum und Auszugsdatum,
3. derzeitige Staatsangehörigkeiten,
4. Familienstand,
5. Sterbedatum und Sterbeort sowie bei Versterben im Ausland auch den Staat

Bundesmeldegesetz

Unterabschnitt 2 Melderegisterauskunft

BMG § 44 Einfache Melderegisterauskunft

(1) Wenn eine Person zu einer anderen Person
oder wenn eine andere als die in § 34 Absatz 1 Satz 1 oder § 35 bezeichnete Stelle
Auskunft verlangt,
darf die Meldebehörde nur Auskunft über folgende Daten einzelner bestimmter Personen erteilen (einfache Melderegisterauskunft):
1. Familienname,
2. Vornamen,
3. Doktorgrad und
4. derzeitige Anschriften sowie,
5. sofern die Person verstorben ist, diese Tatsache.
Sofern die Daten für gewerbliche Zwecke verwendet werden, sind diese anzugeben.

(2) Absatz 1 gilt auch, wenn Auskunft über Daten einer Vielzahl von Personen verlangt wird.

(3) Die Erteilung einer einfachen Melderegisterauskunft ist nur zulässig, wenn

1. die Identität der Person, über die eine Auskunft begehrt wird,
    auf Grund der in der Anfrage mitgeteilten Angaben über den Familiennamen,
    den früheren Namen, die Vornamen, das Geburtsdatum, das Geschlecht
    oder eine Anschrift eindeutig festgestellt werden kann, und

2. die Auskunft verlangende Person oder Stelle erklärt,
    die Daten nicht zu verwenden für Zwecke
    a) der Werbung oder
    b) des Adresshandels,
    es sei denn die betroffene Person hat in die Übermittlung für jeweils diesen Zweck ausdrücklich eingewilligt.

Eine Einwilligung nach Satz 1 Nummer 2 kann gegenüber der Meldebehörde als eine generelle Einwilligung
für einen oder beide der dort genannten Zwecke erklärt und widerrufen werden.
Liegt der Meldebehörde keine generelle Einwilligung vor,
bedarf es der Einwilligung gegenüber der Auskunft verlangenden Person oder Stelle.
Die Einwilligung gegenüber der Auskunft verlangenden Person oder Stelle muss gesondert erklärt werden
und sich ausdrücklich auf die Einholung einer Melderegisterauskunft für jeweils diesen Zweck beziehen.
Auf Verlangen sind der Meldebehörde von der Auskunft verlangenden Person oder Stelle
Nachweise über die Einwilligungserklärung vorzulegen.
Die Meldebehörde hat das Vorliegen von Einwilligungserklärungen stichprobenhaft zu überprüfen.
Liegen der Meldebehörde bezüglich der Einwilligungserklärung nach Satz 4 konkrete Anhaltspunkte
für die Unrichtigkeit der Behauptung der Auskunft verlangenden Person oder Stelle vor,
hat sie von Amts wegen zu ermitteln.
Bis zum Abschluss der Ermittlungen werden der Auskunft  verlangenden Person oder Stelle keine Auskünfte erteilt.

(4) Es ist verboten, Daten aus einer Melderegisterauskunft
1. ohne dass ein Zweck nach Absatz 1 Satz 2 bei der Anfrage angegeben wurde, gewerblich zu verwenden oder
2. entgegen einer Erklärung nach Absatz 3 Satz 1 Nummer 2 für die dort genannten Zwecke zu verwenden oder
3. für Zwecke nach Absatz 3 Satz 1 Nummer 2 mit der Behauptung zu  erlangen,
    die erforderliche Einwilligung nach Absatz 3 Satz 3 liege vor,
    obwohl sie der Auskunft verlangenden Person oder Stelle nicht vorliegt.


Bundesmeldegesetz

BMG § 45 Erweiterte Melderegisterauskunft

(1) Soweit ein berechtigtes Interesse glaubhaft gemacht wird,
darf zu den in § 44 Absatz 1 genannten Daten einzelner bestimmter Personen
eine erweiterte Melderegisterauskunft erteilt werden über
1. frühere Namen,
2. Geburtsdatum und Geburtsort sowie bei Geburt im Ausland auch den Staat,
3. Familienstand, beschränkt auf die Angabe, ob verheiratet oder eine Lebenspartnerschaft führend oder nicht,
4. derzeitige Staatsangehörigkeiten,
5. frühere Anschriften,
6. Einzugsdatum und Auszugsdatum,
7. Familienname und Vornamen sowie Anschrift des gesetzlichen Vertreters,
8. Familienname und Vornamen sowie Anschrift des Ehegatten oder des Lebenspartners,
9. Sterbedatum und Sterbeort sowie bei Versterben im Ausland auch den Staat.

(2) Die Meldebehörde hat die betroffene Person über die Erteilung einer erweiterten Melderegisterauskunft
unter Angabe des Datenempfängers unverzüglich zu unterrichten;
dies gilt nicht, wenn der Datenempfänger ein rechtliches Interesse glaubhaft gemacht hat,
insbesondere zur Geltendmachung von Rechtsansprüchen.


Bundesmeldegesetz

BMG § 46 Gruppenauskunft

(1) Eine Melderegisterauskunft über eine Vielzahl nicht namentlich bezeichneter Personen (Gruppenauskunft)
darf nur erteilt werden, wenn sie im öffentlichen Interesse liegt.
Für die Zusammensetzung der Personengruppe dürfen die folgenden Daten herangezogen werden:
1. Geburtsdatum,
2. Geschlecht,
3. derzeitige Staatsangehörigkeit,
4. derzeitige Anschriften,
5. Einzugsdatum und Auszugsdatum,
6. Familienstand mit der Angabe, ob ledig, verheiratet, geschieden, verwitwet,
    eine Lebenspartnerschaft führend, Lebenspartnerschaft aufgehoben oder Lebenspartner verstorben.

(2) Außer der Tatsache der Zugehörigkeit zu der Gruppe dürfen folgende Daten mitgeteilt werden:
1. Familienname,
2. Vornamen,
3. Doktorgrad,
4. Alter,
5. Geschlecht,
6. Staatsangehörigkeiten,
7. derzeitige Anschriften und
8. gesetzliche Vertreter mit Familienname und Vornamen sowie Anschrift.


Bundesmeldegesetz

BMG § 47 Zweckbindung der Melderegisterauskunft

(1) Bei Melderegisterauskünften nach § 44 zu gewerblichen Zwecken und bei Melderegisterauskünften
nach den §§ 45 und 46 sowie bei Vorliegen einer Auskunftssperre nach § 51 Absatz 1
darf der Empfänger die Daten nur für die Zwecke verwenden,
zu dessen Erfüllung sie ihm übermittelt wurden.
Danach sind die Daten zu löschen

(2) Soweit Daten zum Zwecke der geschäftsmäßigen Anschriftenermittlung für Dritte erhoben werden,
dürfen diese nicht wiederverwendet werden.


Bundesmeldegesetz

BMG § 48 Melderegisterauskunft für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten

Die §§ 44 bis 47 sowie 51 bis 54 gelten auch für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten,
soweit sie publizistisch tätig sind.


Bundesmeldegesetz

BMG § 49 Automatisierte Melderegisterauskunft

(1) Einfache Melderegisterauskünfte können auch auf Datenträgern erteilt werden,
die sich automatisiert verarbeiten lassen.
Die der Meldebehörde überlassenen Datenträger oder die der Meldebehörde übermittelten Daten
sind nach Erledigung des Antrags unverzüglich zurückzugeben, zu löschen oder zu vernichten.
§ 40 gilt entsprechend.

(2) Einfache Melderegisterauskünfte können auch durch einen automatisierten Abruf über das Internet erteilt werden.
Die Antwort an den Antragsteller ist verschlüsselt zu übertragen.

(3) Eine einfache Melderegisterauskunft über das Internet kann auch über ein Portal oder mehrere Portale erteilt werden.
Wird ein Portal nicht in öffentlich-rechtlicher Form betrieben, bedarf es der Zulassung durch die oberste Landesbehörde.
Portale haben insbesondere die Aufgabe,
1. die Anfragenden zu registrieren,
2. die Auskunftsersuchen entgegenzunehmen und an die Meldebehörde oder andere Portale weiterzuleiten,
3. die Antworten entgegenzunehmen und an Meldebehörden oder andere Portale weiterzuleiten,
4. die Zahlung der Gebühren und Auslagen an die Meldebehörden sicherzustellen und
5. die Datensicherheit zu gewährleisten.
Absatz 1 Satz 2 gilt entsprechend.

(4) Auskünfte dürfen nur erteilt werden, wenn
1. der Antragsteller die betroffene Person sowohl mit Familienname oder früheren Namen
    und mindestens einem Vornamen sowie mit zwei weiteren auf Grund von § 3 Absatz 1,
    ausgenommen die Nummern 1 bis 4, 7, 10 und 11, gespeicherten Daten bezeichnet hat,
    wobei für Familienname, frühere Namen und Vornamen eine phonetische Suche zulässig ist, und
2. die Identität der betroffenen Person durch einen automatisierten Abgleich
    der im Antrag angegebenen Daten mit den im Melderegister gespeicherten Daten der betroffenen Person
    eindeutig festgestellt worden ist.

(5) § 10 Absatz 2 Satz 2 gilt entsprechend.


Bundesmeldegesetz

BMG § 50 Melderegisterauskünfte in besonderen Fällen

(1) Die Meldebehörde darf Parteien, Wählergruppen und anderen Trägern von Wahlvorschlägen
im Zusammenhang mit Wahlen und Abstimmungen auf staatlicher und kommunaler Ebene
in den sechs der Wahl oder Abstimmung vorangehenden Monaten
Auskunft aus dem Melderegister über die in § 44 Absatz 1 Satz 1 bezeichneten Daten
von Gruppen von Wahlberechtigten erteilen, soweit für deren Zusammensetzung das Lebensalter bestimmend ist.
Die Geburtsdaten der Wahlberechtigten dürfen dabei nicht mitgeteilt werden.
Die Person oder Stelle, der die Daten übermittelt werden,
darf diese nur für die Werbung bei einer Wahl oder Abstimmung verwenden
und hat sie spätestens einen Monat nach der Wahl oder Abstimmung zu löschen oder zu vernichten.

(2) Verlangen Mandatsträger, Presse oder Rundfunk Auskunft aus dem Melderegister
über Alters- oder Ehejubiläen von Einwohnern, darf die Meldebehörde Auskunft erteilen über

1. Familienname,
2. Vornamen,
3. Doktorgrad,
4. Anschrift sowie
5. Datum und Art des Jubiläums.

Altersjubiläen im Sinne des Satzes 1 sind der 70. Geburtstag,
jeder fünfte weitere Geburtstag und ab dem 100. Geburtstag jeder folgende Geburtstag;
Ehejubiläen sind das 50. und jedes folgende Ehejubiläum.

(3) Adressbuchverlagen darf zu allen Einwohnern, die das 18. Lebensjahr vollendet haben,
Auskunft erteilt werden über deren

1. Familienname,
2. Vornamen,
3. Doktorgrad und
4. derzeitige Anschriften.

Die übermittelten Daten dürfen nur für die Herausgabe von Adressbüchern
(Adressenverzeichnisse in Buchform) verwendet werden.

(4) Die Meldebehörde hat dem Eigentümer der Wohnung und, wenn er nicht selbst Wohnungsgeber ist,
auch dem Wohnungsgeber bei Glaubhaftmachung eines rechtlichen Interesses
unentgeltlich Auskunft über Familiennamen und Vornamen sowie Doktorgrad
der in seiner Wohnung gemeldeten Einwohner zu erteilen.
Die Auskunft kann auf Antrag des Auskunftsberechtigten im elektronischen Verfahren erteilt werden;
§ 10 Absatz 2 und 3 gilt entsprechend.

(5) Die betroffene Person hat das Recht, der Übermittlung ihrer Daten nach den Absätzen 1 bis 3 zu widersprechen;
hierauf ist bei der Anmeldung nach § 17 Absatz 1 sowie einmal jährlich
durch ortsübliche Bekanntmachung hinzuweisen.

(6) Eine Erteilung von Auskünften nach den Absätzen 1 bis 3 unterbleibt,
wenn eine Auskunftssperre nach § 51 vorliegt.
Eine Auskunft nach Absatz 3 darf außerdem nicht erteilt werden,
wenn ein bedingter Sperrvermerk nach § 52 eingetragen ist.


Bundesmeldegesetz

BMG § 51 Auskunftssperren

(1) Liegen Tatsachen vor, die die Annahme rechtfertigen, dass der betroffenen oder einer anderen Person
durch eine Melderegisterauskunft eine Gefahr für Leben, Gesundheit,
persönliche Freiheit oder ähnliche schutzwürdige Interessen erwachsen kann,
hat die Meldebehörde auf Antrag oder von Amts wegen eine Auskunftssperre im Melderegister einzutragen.

(2) Sofern nach Anhörung der betroffenen Person eine Gefahr nach Absatz 1 nicht ausgeschlossen werden kann,
ist eine Melderegisterauskunft nicht zulässig.
Ist die betroffene Person nicht erreichbar, ist in den Fällen, in denen eine Auskunftssperre
auf Veranlassung einer in § 34 Absatz 4 Satz 1 Nummer 1, 6, 7, 8 und 9 genannten Behörde
von Amts wegen eingetragen wurde, die veranlassende Stelle anzuhören.
Sofern eine Auskunft nicht erteilt wird, erhält die ersuchende Person oder Stelle eine Mitteilung,
die keine Rückschlüsse darauf zulassen darf, ob zu der betroffenen Person
keine Daten vorhanden sind oder eine Auskunftssperre besteht.

(3) Wurde eine Auskunftssperre auf Veranlassung
einer in § 34 Absatz 4 Satz 1 Nummer 1, 6, 7, 8 und 9 genannten Behörden von Amts wegen eingetragen,
sind die betroffene Person und die veranlassende Stelle über jedes Ersuchen um eine Melderegisterauskunft zu unterrichten.


(4) Die Auskunftssperre wird auf zwei Jahre befristet.
Sie kann auf Antrag oder von Amts wegen verlängert werden.
Die betroffene Person ist vor Aufhebung der Sperre zu unterrichten, soweit sie erreichbar ist.
Wurde die Sperre von einer in § 34 Absatz 4 Satz 1 Nummer 1, 6, 7, 8 und 9 genannten Behörde veranlasst,
ist diese zu unterrichten, wenn die betroffene Person nicht erreichbar ist.


(5) Die Melderegisterauskunft ist ferner nicht zulässig,
1. soweit die Einsicht in ein Personenstandsregister nach § 63 des Personenstandsgesetzes nicht gestattet werden darf und
2. in den Fällen des § 1758 des Bürgerlichen Gesetzbuchs.


Bundesmeldegesetz

BMG § 52 Bedingter Sperrvermerk

(1) Die Meldebehörde richtet einen bedingten Sperrvermerk für Personen ein,
die nach Kenntnis der Meldebehörde wohnhaft gemeldet sind in
1. einer Justizvollzugsanstalt,
2. einer Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber oder sonstige ausländische Flüchtlinge,
3. Krankenhäusern, Pflegeheimen oder sonstigen Einrichtungen,
    die der Betreuung pflegebedürftiger oder behinderter Menschen oder der Heimerziehung dienen,
4. Einrichtungen zum Schutz vor häuslicher Gewalt oder
5. Einrichtungen zur Behandlung von Suchterkrankungen.

(2) In diesen Fällen darf, soweit nicht die Voraussetzungen des § 51 Absatz 1 bis 3 vorliegen,
eine Melderegisterauskunft nur erteilt werden,
wenn eine Beeinträchtigung schutzwürdiger Interessen ausgeschlossen werden kann.
Die betroffene Person ist vor Erteilung einer Melderegisterauskunft zu hören.


Bundesmeldegesetz

Unterabschnitt 3
Zeugenschutz

BMG § 53 Zeugenschutz

Die Vorschriften des Zeugenschutz-Harmonisierungsgesetzes vom 11. Dezember 2001 (BGBl. I S. 3510),
das durch Artikel 2 Absatz 12 des Gesetzes vom 19. Februar 2007 (BGBl. I S. 122) geändert worden ist,
in der jeweils geltenden Fassung bleiben von den Regelungen zu Datenübermittlungen und Datenweitergabe
nach den §§ 34, 36 bis 38 und 49 unberührt.


Bundesmeldegesetz

Abschnitt 6
Ordnungswidrigkeiten

BMG § 54 Bußgeldvorschriften

(1) Ordnungswidrig handelt, wer
1. entgegen § 19 Absatz 6 eine Wohnungsanschrift anbietet oder zur Verfügung stellt oder
2. entgegen § 44 Absatz 4 Nummer 3 Daten erlangt.

(2) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig
1. entgegen § 17 Absatz 1, auch in Verbindung mit § 27 Absatz 2 Satz 2 oder § 28 Absatz 1 Satz 1 oder Satz 2,
    entgegen § 29 Absatz 1 Satz 2 oder Absatz 4 Satz 2  oder § 32 Absatz 1 Satz 2
    sich nicht, nicht richtig oder nicht rechtzeitig anmeldet,
2. entgegen § 17 Absatz 2 Satz 1 sich nicht oder nicht rechtzeitig abmeldet,
3. entgegen § 19 Absatz 1 Satz 2 den Einzug oder den Auszug nicht, nicht richtig oder nicht rechtzeitig bestätigt,
4. entgegen § 19 Absatz 1 Satz 5 eine Bestätigung ausstellt,
5. einer vollziehbaren Anordnung nach § 19 Absatz 5 oder § 25 oder § 28 Absatz 4 zuwiderhandelt,
6. entgegen § 21 Absatz 4 Satz 2 eine Mitteilung nicht, nicht richtig, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig macht,
7. entgegen § 28 Absatz 2 Satz 1 oder Satz 2 den Kapitän oder ein Besatzungsmitglied nicht
    oder nicht rechtzeitig anmeldet oder nicht oder nicht rechtzeitig abmeldet,
8. entgegen § 29 Absatz 2 Satz 1 einen besonderen Meldeschein nicht oder nicht rechtzeitig unterschreibt,
9. entgegen § 30 Absatz 1 einen besonderen Meldeschein nicht bereithält,
10. entgegen § 30 Absatz 4 Satz 1 einen ausgefüllten Meldeschein nicht oder nicht für die dort genannte Dauer aufbewahrt,
11. entgegen § 30 Absatz 4 Satz 2 einen Meldeschein nicht oder nicht rechtzeitig vorlegt,
12. entgegen § 44 Absatz 4 Nummer 1 oder Nummer 2 Daten verwendet oder
13. entgegen § 47 Absatz 1 Satz 1 oder Absatz 2 oder § 50 Absatz 3 Satz 2
      Daten für einen anderen als den dort genannten Zweck verwendet oder wiederverwendet..

(3) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fällen der Absätze 1 und 2 Nummer 12 und 13
mit einer Geldbuße bis zu fünfzigtausend Euro und in den übrigen Fällen
mit einer Geldbuße bis zu tausend Euro geahndet werden.



Abschnitt 7
Sonstige Vorschriften, Schlussvorschriften


Bundesmeldegesetz

BMG § 55 Regelungsbefugnisse der Länder

(1) Durch Landesrecht kann bestimmt werden, dass für die Erfüllung von Aufgaben der Länder
weitere als die in § 3 aufgeführten Daten und Hinweise erhoben, verarbeitet und genutzt werden.

(2) Durch Landesrecht kann bestimmt werden, dass den öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaften
zur Erfüllung ihrer Aufgaben weitere als die in § 42 genannten Daten übermittelt werden dürfen.

(3) Durch Landesrecht können die Einrichtung, die Führung und die Aufgaben
von zentralen Meldedatenbeständen geregelt werden.
In diesem Fall gelten die §§ 4, 5, 6 Absatz 2 Satz 1 und 2 sowie die §§ 7, 8, 10, 11 und 40 entsprechend.

(4) Durch Landesrecht kann das Muster der Meldescheine für die Meldungen nach § 17 Absatz 1 und 2 Satz 1,
der einfachen Meldebescheinigung nach § 18 Absatz 1,
der Meldebestätigung nach § 24 Absatz 2 und
der besonderen Meldescheine nach § 30 Absatz 1 bestimmt werden.

(5) Durch Landesrecht können regelmäßige Datenübermittlungen nach § 36 Absatz 1
im Rahmen der Erfüllung von Aufgaben der Länder geregelt werden,
soweit dadurch Anlass und Zweck der Übermittlung festgelegt und der Datenempfänger
sowie die zu übermittelnden Daten bestimmt werden.

(6) Durch Landesrecht kann die Übermittlung weiterer Daten und Hinweise nach § 38 Absatz 5 Satz 1
im Rahmen der Erfüllung von Aufgaben der Länder geregelt werden,
soweit dadurch Anlass und Zweck der Übermittlung festlegelegt und der Datenempfänger
sowie die zu übermittelnden Daten bestimmt werden.

(7) Durch Landesrecht kann bestimmt werden, welche weiteren Daten nach § 38 Absatz 5 Satz 2
im Rahmen der Erfüllung von Aufgaben der Länder als Auswahldaten für Abrufe zulässig sind,
soweit dadurch Anlass und Zweck des Abrufs bestimmt werden.

(8) Durch Landesrecht kann bestimmt werden, welche sonstigen Stellen
nach § 39 Absatz 3 Daten zum Abruf anbieten. Ferner kann bestimmt werden,
dass der Datenabruf innerhalb eines Landes abweichend von § 39 Absatz 3 über landesinterne,
nach dem Stand der Technik gesicherte Netze erfolgt.

(9) Von den in § 33 Absatz 1 bis 3 und 6, § 34 Absatz 6 sowie in § 39 Absatz 3 getroffenen Regelungen
und von den auf Grund von § 56 Absatz 1 getroffenen Regelungen des Verwaltungsverfahrens
kann durch Landesrecht nicht abgewichen werden.


Bundesmeldegesetz

BMG § 56 Verordnungsermächtigungen

(1) Das Bundesministerium des Innern wird ermächtigt,
durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates

1. zur Durchführung von Datenübermittlungen nach § 23 Absatz 3 und 4 und § 33 Absatz 1 bis 3,
    die zur Fortführung oder Berichtigung der Melderegister erforderlich sind,
    die zu übermittelnden Daten, ihre Form sowie das Nähere über das Verfahren der Übermittlung festzulegen,

2. zur Durchführung von regelmäßigen Datenübermittlungen nach § 36 Absatz 1,
    die zur Aufgabenerfüllung der datenempfangenden öffentlichen Stelle erforderlich sind,
    die zu übermittelnden Daten, ihre Form sowie das Nähere über das Verfahren der Übermittlung festzulegen,

3. zur Durchführung von automatisierten Abrufen nach den §§ 38 und 39 die Voraussetzungen,
    unter denen ein Datenabruf erfolgen darf, festzulegen,

4. das Muster für die Erklärung nach § 44 Absatz 3 Satz 4 sowie das Verfahren zur Abgabe der
    Einwilligung gegenüber der Auskunft verlangenden Person oder Stelle zu regeln und

5. zur Durchführung von Melderegisterauskünften über Portale nach § 49 Absatz 3
    die Voraussetzungen und das Verfahren zur Zulassung von Portalen zu regeln.

(2) Soweit in Rechtsverordnungen auf Grund dieses Gesetzes Form und Verfahren von Datenübermittlungen zu bestimmen sind,
kann insoweit auf jedermann zugängliche Bekanntmachungen sachverständiger Stellen verwiesen werden.
In der Rechtsverordnung sind das Datum der Bekanntmachung,
die Fundstelle und die Bezugsquelle der Bekanntmachung anzugeben.
Die Bekanntmachung ist beim Bundesarchiv niederzulegen; in der Rechtsverordnung ist darauf hinzuweisen.


Bundesmeldegesetz

§ 57 Verwaltungsvorschriften

Die Bundesregierung kann mit Zustimmung des Bundesrates allgemeine Verwaltungsvorschriften
zur Durchführung dieses Gesetzes und der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen erlassen.

Bundesmeldegesetz

§ 58 Bericht und Evaluierung

Die Bundesregierung evaluiert die Anwendung von § 44 Absatz 3 Satz 1 Nummer 2,
Satz 2 bis 8 und Absatz 4
in Verbindung mit § 54 Absatz 1 Nummer 2 sowie Absatz 2 Nummer 12 und 13
sowie § 56 Absatz 1 Nummer 4 auf wissenschaftlicher Grundlage vier Jahre nach Inkrafttreten dieses Gesetzes
und berichtet hierüber dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat.
Die Länder erheben hierzu statistische Daten und stellen diese dem Bundesministerium des Innern
spätestens drei Monate nach Ablauf des Evaluierungszeitraums zur Verfügung.
Sofern sich aus der Sicht der Bundesregierung gesetzgeberische Maßnahmen empfehlen,
soll der Bericht einen Vorschlag enthalten.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weitere Vorschriften des Personenstandsrechts und des Meldewesens

Adoptionsgesetz

Adoptionswirkungsgesetz AdWirkG 

Bundesmeldedatenübermittlungsverordnung: Erste ~ 1. BMeldDÜV

Bundesmeldedatenübermittlungsverordnung: Zweite ~ 2. BMeldDÜV

Melderechtsrahmengesetz MRRG 

Minderheiten-Namensänderungsgeset MindNamÄndG 

Namensänderungsgesetz NamÄndG 

Namensänderungsverordnung 1. NamÄndV 

Passdatenerfassungsund Übermittlungsverordnung PassDEÜV 

Passgesetz PassG 

Passverordnung PassV 

Personalausweise: Gesetz über ~ PersAuswG 

Personalausweise: Verordnung zur Bestimmung der Muster der ~ der Bundesrepublik Deutschland PersAuswMustV 

Personenstandsgesetz

Personenstandsverordnung PStV 

Transsexuellengesetz TSG 

Verschollenheitsgesetz VrschG 

 

Landesmeldegesetze

 

1277892990 notebook

Datenschutz